UNESCO bedauert Umwidmung der Hagia Sophia
Generalsekretärin Audrey Azoulay habe gegenüber dem türkischen Botschafter am Freitagabend ihre tiefe Besorgnis zum Ausdruck gebracht, teilte die UNESCO mit. "Die Heilige Sophia ist ein architektonisches Meisterwerk und ein einzigartiges Zeugnis der Begegnung von Europa und Asien im Laufe der Jahrhunderte.
Sein Status als Museum spiegelt die Universalität seines Erbes wider und macht es zu einem starken Symbol des Dialogs", erklärte Azoulay.
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Öffnung zum islamischen Gebet angeordnet
Rund 90 Jahre nach der Umwandlung des Istanbuler Wahrzeichens Hagia Sophia (türkisch: Ayasofya) von einer Moschee in ein Museum ist das Gebäude nun wieder eine Moschee. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte am Freitag die Öffnung zum islamischen Gebet angeordnet.
Die Hagia Sophia gehört seit 1985 als Teil der Istanbuler Altstadt zum UNESCO-Weltkulturerbe. Sie wurde im 6. Jahrhundert nach Christus erbaut und war Hauptkirche des Byzantinischen Reiches, in der die Kaiser gekrönt wurden. Nach der Eroberung durch die Osmanen wurde sie zur Moschee umgewidmet. Auf Betreiben des türkischen Republikgründers Mustafa Kemal Atatürk ordnete der Ministerrat im Jahr 1934 die Umwandlung der Hagia Sophia in ein Museum an.
Frage nach „universellem Wert des Eigentums“
„Die heute verkündete Entscheidung wirft die Frage auf, wie sich die Änderung des Status auf den universellen Wert des Eigentums auswirkt“, hieß es weiter von der UNESCO.
Derartige Änderungen müssten der UNESCO vorher mitgeteilt und, falls erforderlich, vom Komitee für das Erbe der Welt geprüft werden. Die UNESCO fordert die türkischen Behörden nun auf, unverzüglich einen Dialog aufzunehmen. Die UNESCO hatte sich zuvor mehrfach deswegen an die Türkei gewandt.
religion.ORF.at/APA
Mehr dazu:
- Hagia Sophia: Gericht ermöglicht Umwandlung
(religion.ORF.at; 10.07.2020)