Großmufti sieht keine Versöhnung nach Srebrenica

Mustafa Ceric (68), ehemaliger Großmufti von Bosnien-Herzegowina, sieht den Versöhnungsprozess 25 Jahre nach dem Massaker von Srebrenica unverändert schwierig, wie Kathpress am Samstag berichtete.

Zwar gebe es einzelne Personen und Gruppen unter den Serben, die bereit seien, die „Sünde des Völkermordes“ zu gestehen und um Vergebung zu bitten. Aber die offizielle serbische Haltung sei immer noch „in den Ketten der Verleugnung gefangen“, sagte Ceric demnach dem Portal „Vatican News“ (Wochenende).

Gedenken an Massaker von Srebrenica

APA/AFP/ELVIS BARUKCIC

Gedenkfeier 25 Jahre nach dem Massaker von Srebrenica

Hindernis für die Versöhnung

Das, so der Geistliche, stelle ein Hindernis für die Versöhnung dar, die auf Wahrheit und Gerechtigkeit beruhen müsse. Er hoffe, dass die gesamte serbische Nation erkenne, dass ein Eingeständnis der Sünde der einzige Weg zur Vergebung sei.

Bei dem von bosnisch-serbischen Einheiten begangenen Massaker während des Bosnienkriegs waren im Juli 1995 mehr als 8.100 muslimische Buben und Männer getötet worden. Ceric war zu dieser Zeit als Großmufti von Bosnien-Herzegowina ein wichtiger spiritueller Führer der bosnischen Muslime.

religion.ORF.at/APA

Link: