Religionsgemeinschaften verschärfen CoV-Maßnahmen

Die Kirchen und Religionsgesellschaften verschärfen in Absprache mit den staatlichen Stellen ihre CoV-Präventionsmaßnahmen. Die wichtigste Änderung ist, dass in Regionen mit steigenden Infektionszahlen Maskenpflicht im Gottesdienst herrscht.

Das hat Kultusministerin Susanne Raab (ÖVP) am Dienstag in einer Aussendung bekannt gegeben, nachdem die Bundesregierung ihre neuen Maßnahmen gegen einen weiteren Anstieg der Infektionen mit dem Coronavirus vorgestellt hatte, die ab Freitag in Kraft treten.

Anlass für die Verschärfung sind die zuletzt wieder gestiegenen Infektionen, wobei es auch im Umfeld von Kirchen und Religionsgemeinschaften vereinzelt zur Bildung von Clustern gekommen sei, so das Ministerium. Daher sei in den vergangenen Tagen - wie bisher auch - mit allen Kirchen und Religionsgesellschaften die aktuelle Lage besprochen und die künftige Vorgehensweise vereinbart worden.

Mund-Nasen-Schutz im Gottesdienst

Das bestätigte der Generalsekretär der Bischofskonferenz, Peter Schipka, gegenüber Kathpress: „Die Vorgangsweise ist mit der Bischofskonferenz abgesprochen und die konkrete Umsetzung im Bereich der katholischen Kirche wird derzeit geklärt.“

Gottesdienstbesucher sitzen am während der heiligen Messe in der Karmelitenkirche in Straubing (Bayern) in den Bankreihen

APA/dpa/Matthias Balk

Gottesdienste dürfen in Regionen mit hohen Infektionszahlen nur mit Mund-Nasen-Schutz gefeiert werden.

Grundsätzlich betonte das Kultusministerium, dass „erhöhte Vorsicht und Achtsamkeit geboten“ sei. Konkret wurde vereinbart, dass „in Regionen mit hohen Coronavirus-Infektionszahlen“ auf ein „konsequentes Tragen eines Mund-Nasenschutzes im Gottesdienst“ zu achten ist. Verpflichtend ist der Mund-Nasenschutz zudem bei Gottesdiensten in Gemeinden, „in denen verstärkt rückkehrende Mitglieder aus Risikogebieten im Ausland teilnehmen“.

Desinfektionsmittel zur Risikominimierung

Ist es im Umfeld von Kirchengemeinden zu Infektionen gekommen oder sollten Regionen besonders davon betroffen sein, dann sollen in Absprache mit den lokalen Gesundheitsbehörden alle notwendigen Maßnahmen getroffen werden, um die Gefahr von Infektionen zu reduzieren. „Das vorübergehende Aussetzen von öffentlichen Gottesdiensten ist eine Möglichkeit“, heißt es dazu weiter.

Auch soll durch geeignete Maßnahmen - wie das Bereitstellen von Desinfektionsmitteln und die Reinigung von regelmäßig verwendeten Flächen - das Infektionsrisiko so gut wie möglich minimiert werden.

„Konsequente“ Umsetzung

Generell wird festgehalten: „Die Einhaltung der derzeit geltenden Sicherheitsabstände und Vorsichtsmaßnahmen wird konsequent sichergestellt.“ Auch verweist das Ministerium darauf, dass darüberhinausgehende Maßnahmen zum Schutz vor den Gefahren einer Infektion durch die einzelnen Kirchen und Religionsgesellschaften nach eigenem Ermessen gesetzt werden.

Für den Bereich der Katholischen Kirche ist dafür die „Rahmenordnung der Österreichischen Bischofskonferenz zur Feier öffentlicher Gottesdienste“ maßgeblich. Sie wurde bereits mehrfach adaptiert; die letzte Fassung gilt seit 20. Juni. Darin ist ausdrücklich vorgesehen, dass jede Diözese Verschärfungen für den diözesanen oder regionalen Bereich erlassen kann. Das ist auch Anfang Juli durch die Diözese Linz geschehen, wo für das kirchliche Leben in einzelnen oberösterreichischen Bezirken strengere Maßnahmen erlassen wurden.

Religionsgemeinschaften nehmen Verantwortung wahr

Kultusministerin Raab betonte abschließend in der Presseaussendung: „Bereits in der Vergangenheit haben wir eng mit den Kirchen und Religionsgesellschaften zusammengearbeitet, um die Ausbreitung des Coronavirus so rasch wie möglich einzudämmen. Leider haben wir in den letzten Wochen erhöhte Fallzahlen auch im Religionsbereich beobachten müssen. Jetzt geht es darum, zu verhindern, dass die Coronavirus-Infektionen in Österreich weiter zunehmen. Umso erfreulicher ist es, dass die Kirchen und Religionsgesellschaften ihre Verantwortung wahrnehmen und weiterhin mit der Bundesregierung an einem Strang ziehen.“

religion.ORF.at/KAP

Mehr dazu:

CoV: Freikirche schließt alle Gotteshäuser in Österreich
(religion.ORF.at; 15.7.2020)

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