USA: Über 40 CoV-Infizierte nach Kirchenevent

Zu einem Coronavirus-Infektionsherd ist eine mehrtägige Veranstaltung in einer Baptisten-Kirche im Norden des US-Bundesstaates Alabama geworden.

Über 40 Menschen wurden positiv auf Covid-19 getestet, nachdem sie an einem „Erweckungsevent“ der Warrior Creek Missionary Baptist in der Ortschaft Strawberry teilgenommen hatten, berichtete das Portal usatoday.com am Montag (Ortszeit). Auch der Pastor der Gemeinde, Daryl Ross, befindet unter den Infizierten.

Laut Angaben des Pastors hätten er und die anderen betroffenen Gläubigen in der vergangenen Woche eine Reihe von mehrmals pro Tag stattfindenden Gottesdiensten mit einem Gastpastor besucht. Als dann am Freitag bei einem der Teilnehmer Covid-19 festgestellt wurde, sei die Erweckungs-Veranstaltung abgebrochen worden. Der Mann hätte selbst keine Symptome gezeigt, sei aber getestet worden, als mehrere seiner Mitarbeiter positive Tests erhielten, erklärte Ross.

Teilnehmende des Risikos bewusst

Im Laufe des Wochenendes seien dann Dutzende weitere Gemeindemitglieder erkrankt und hätten teils von Fieber, Kopfschmerzen und Atembeschwerden berichtet. Bei zwei Betroffenen sei die Erkrankung schwer verlaufen, eine Spitalseinlieferung sei jedoch bei niemandem erforderlich gewesen.

Dem Pastor zufolge seien sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Risikos bewusst gewesen, weshalb auch etliche Mitglieder der Gemeinde der Veranstaltung von vornherein ferngeblieben seien. Bei den Gottesdiensten selbst sei zwar auf Abstand geachtet worden und die Gläubigen seien bei den eigenen Familien gesessen.

Keine Masken, Händeschütteln

Auf Masken habe man aber verzichtet, auch sei die Sorge um das Virus bei den meisten verflogen gewesen. „Wir ließen jeden tun, was er wollte. Wenn man sich beim Händeschütteln wohl fühlte, gab man sich die Hand. Wenn nicht, tat man es nicht“, sagte Ross.

Die USA ist mit bisher rund 4,5 Millionen Corona-Infektionen das zahlenmäßig mit Abstand meistbetroffene Land der Erde; fast jede zweite aller derzeit aktiven Erkrankungen fällt auf die Vereinigten Staaten. Der Bundesstaat Alabama, wo sich die Infektionen in der Kirche ereigneten, zählt auch innerhalb der USA zu den „Hotspots“. Bisher gab es dort 82.366 bestätigte Fälle, darunter 1.491 Todesfälle, wobei der Virus bei bereits 1,7 Prozent der Bevölkerung nachgewiesen wurde. Am 23. Juli wurde in dem Bundesstaat mit 2.399 Neuinfektionen binnen 24 Stunden der bisherige Höchstwert erreicht.

religion.ORF.at/KAP