Wallfahrtskirche Hafnerberg präsentiert Schatzkammer

Die Wallfahrtskirche Hafnerberg (Niederösterreich) verfügt über einen großen Reichtum an Kunstschätzen und an barocken Objekten, die bisher der Öffentlichkeit noch nicht hinreichend präsentiert werden konnten.

Mit der Schaffung eines kleinen Museums, der sogenannten „Schatzkammer“, sollen die Kunstobjekte nun Besuchern zugänglich gemacht werden, teilte die Niederösterreichische Landesregierung laut einem Kathpress-Bericht mit. „Die neuen Ausstellungsräumlichkeiten stellen ein weiteres interessantes Angebot in der Region dar und machen den Besuch der Wallfahrtskirche Hafnerberg zu einem kulturellen und spirituellen Erlebnis“, so Wirtschafts- und Tourismuslandesrat Jochen Danninger.

Die Exponate werden zukünftig in der Schatzkammer in zwei an die Kirche angrenzenden Räumlichkeiten, der ehemaligen Sakristei und dem darüber liegenden Oratoriumsraum, gezeigt und deren Geschichte erläutert. Schwerpunkte der Vermittlung werden die Geschichte der Barockzeit, das Wallfahrtswesen des Hafnerbergs und des nahe gelegenen Klosters Klein Mariazell sowie des gesamten Triestingtals sein.

Porträts, Monstranz und Votivgaben

„Zu den besonderen Objekten der Dauerausstellung zählen barocke Porträts der Stifter, die Hafnerberger Prunkmonstranz, diverse Votivgaben und ein barocker Sakristeischrank“, teilte Geschäftsführer Thomas Aigner mit.

Das Land Niederösterreich unterstützte die neue Schatzkammer aus Mitteln des EU-Programms LEADER und der ecoplus-Regionalförderung. Landesrat Danninger erwartet sich zusätzliche Interessierte und damit einen positiven Beitrag zur Entwicklung der Region.

Pilgerstation an der Via Sacra

Die Marienkirche von Hafnerberg verdankt ihre Existenz der Lage direkt an der Via Sacra, dem Wallfahrerweg von Wien nach Mariazell. Hier wurde als eines von vielen Zeichen der Frömmigkeit der Pilger entlang dieses Weges im Jahr 1653 ein Bildstock mit einer Marienstatue errichtet, darüber ließen ein Wiener Händler 1716 eine kleine Kapelle erbauen. Bald konnte die Kapelle die vielen Votivgaben der Pilger nicht mehr fassen. Der Konvent des Stiftes Klein Mariazell beschloss daher den Bau einer großen Kirche, in der 1745 die erste Messfeier stattfand.

Bekannt ist die Wallfahrtskirche auch für ihr alljährliches „Lichtwunder“ ab der Winter-Sonnenwende am 21. Dezember und dem optischen Höhepunkt jeweils am Christtag um 9.00 Uhr: Es bietet sich ein Naturschauspiel, wenn die hinter dem Peilstein aufgehende Sonne erst die linke Altar-Marmorsäule mit dem Erzengel Michael beleuchtet, dann am Altar die Madonna und auch den Tabernakel erstrahlen lässt. Die Sonne wandert danach nach rechts weiter bis zum „Annenaltar“ und beleuchtet um 10.15 Uhr abschließend das „goldene Auge Gottes“ darüber.

religion.ORF.at/KAP

Link: