Papst rief zu Gebeten für Libanon auf

Papst Franziskus hat nach den verheerenden Explosionen in Beirut am Mittwoch im Rahmen seiner Generalaudienz in Rom zum Gebet für den Libanon aufgerufen.

„Beten wir für den Libanon, damit er mit dem Einsatz aller seiner sozialen, politischen und religiösen Komponenten diesen tragischen und schmerzlichen Moment bewältigen und mithilfe der internationalen Gemeinschaft die schwere Krise überwinden kann, die das Land durchlebt“, sagte der Papst.

Bei der Generalaudienz, seiner ersten nach der Sommerpause im Juli, drückte das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche seine Nähe zu den Familien der Todesopfer und der Verletzten aus. Er bete für sie, sagte Franziskus.

Neue Predigtreihe startet

Franziskus eröffnete außerdem bei seiner ersten Generalaudienz nach der Sommerpause am Mittwoch eine neue Themenreihe: Unter dem Motto „Die Welt heilen“ spricht er bis auf Weiteres jeweils am Mittwoch über geistliche Wege aus der Coronavirus-Krise.

Im Zentrum der Reihe stehe die katholische Soziallehre und wie deren Grundsätze helfen könnten, die in der Pandemie „an schweren sozialen Krankheiten leidende Welt zu heilen“, kündigte der Papst an. Wie vor der Sommerpause im Juli wurde seine Ansprache per Video-Livestream aus der Bibliothek des Apostolischen Palastes übertragen.

Durch die Covid-19-Pandemie lebten „viele Menschen und Familien aufgrund sozioökonomischer Probleme, von denen vor allem die Ärmsten betroffen sind, in einer Zeit der Unsicherheit“, erläuterte der Papst. Zwar leiste die Kirche Gesundheitsdienste in allen Teilen der Welt, dennoch sei sie keine Expertin in der Prävention oder Behandlung der Pandemie. Ebenso wenig gebe sie „konkrete gesellschaftspolitische Hinweise“.

„Zusammenarbeiten am Aufbau einer besseren Welt“

Römisch-katholische Gläubige stünden in der Nachfolge des heilenden Jesus und hätten so den Auftrag, „zusammenzuarbeiten am Aufbau einer besseren Welt voller Hoffnung für die zukünftigen Generationen“.

Für alle Maßnahmen gälten jedoch die wichtigsten Grundsätze der sozialen Lehre der katholischen Kirche, sagte Franziskus: „die Menschenwürde, das Gemeinwohl, die vorrangige Option für die Armen, die allgemeine Bestimmung der Güter, Solidarität und Subsidiarität sowie die Sorge für das gemeinsame Haus“.

Predigten über soziale Grundsätze

All diese Prinzipien drückten auf verschiedene Weise die grundsätzlichen christlichen Tugenden des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe aus. Über diese sozialen Grundsätze des christlichen Glaubens wolle er in den kommenden Wochen bei seiner Generalaudienz sprechen, sagte der Papst abschließend.

Die Ansprachen werden vorerst weiter aus dem Apostolischen Palast übertragen. Versammlungen auf dem Petersplatz mit Tausenden von Menschen oder öffentliche Auftritte des Papstes werden nach Ansicht von Beobachtern nicht vor Ende des Jahres wieder aufgenommen. Die Generalaudienzen in Form von Videoansprachen werden von Medien live im Fernsehen und Internet übertragen.

religion.ORF.at/KAP

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