Außenmauer der Grazer Synagoge beschmiert
Die Polizei bestätigte gegenüber der APA die Angaben. Die Ermittlungen der Sicherheitsbehörden waren noch im Gange, die Höhe des Sachschadens zunächst noch nicht bekannt.
Der Präsident der Jüdischen Gemeinde Graz, Elie Rosen, teilte mit, die Parolen auf dem Ziegelmauerwerk der Synagoge seien auf einer Länge von vier bis fünf Metern und auf einer Höhe von etwa einem Meter zweizeilig zu sehen, am Gemeindehaus fand sich ein rund 40 Zentimeter hoher Schriftzug. Sämtliche Schmierereien wurden an den zum Grieskai zugewandten Seiten der Gebäude angebracht, berichtete Rosen gegenüber der APA.
APA/Stefan Amsüss
Rosen: Anstieg von Antisemitismus
Laut Videoaufzeichnungen dürften der oder die Täter gegen 22.50 Uhr am Werk gewesen sein, wie Rosen schilderte. Die Videos wurden am Mittwoch noch weiter ausgewertet. Laut Angabe der Jüdischen Gemeinde Graz entstand insbesondere durch die Beschmierung des aus Ziegeln der 1938 zerstörten Synagoge gebildeten Sichtziegelgürtels beträchtlicher Sachschaden. Der Präsident der Jüdischen Gemeinde sah in dem Anschlag ein in den letzten Jahren deutlich wahrnehmbares Ansteigen des Antisemitismus bestätigt.
Die Jüdische Synagoge in Graz wurde in der Pogromnacht vom 9. auf 10. November 1938 in Schutt und Asche gelegt. Nach mehr als 70 Jahren wurde das wiedererrichtete jüdische Gebetshaus im November 2000 auf den übrig gebliebenen Mauern am ursprünglichen Standort wiedereröffnet.
religion.ORF.at/APA