Kirchengemeinde in Südkorea spendet Blutplasma

Hunderte Mitglieder einer südkoreanischen Kirchengemeinde, die im Februar im Mittelpunkt des ersten großen Coronavirus-Ausbruchs in Südkorea stand, wollen nun Blutplasma für die Behandlung anderer Erkrankter spenden.

Rund 160 geheilte Coronavirus-Patienten, die der Shincheonji-Kirche angehören, ließen sich am Freitag beim Roten Kreuz in der Millionenstadt Daegu Blut abnehmen.

Insgesamt wollen nach Angaben der Religionsgemeinschaft mehr als tausend Shincheonji-Mitglieder Blutplasma spenden. Die Shincheonji-Kirche wird für mehr als 5.000 Coronavirus-Fälle in Südkorea verantwortlich gemacht.

Mit Fieber zahlreiche Gottesdienste besucht

Eine 61-jährige Anhängerin der Kirchengemeinde hatte im Februar trotz einer fieberhaften Erkrankung mindestens vier Gottesdienste in Daegu besucht, bevor bei ihr das Coronavirus diagnostiziert worden war. Sie steckte zahlreiche andere Kirchengemeinde-Mitglieder an.

Südkorea hatte die erste Coronavirus-Welle rasch unter Kontrolle bekommen. Mittlerweile gibt es aber eine Reihe neuer Infektionsherde im Land, von denen die meisten auf protestantische Gemeinden zurückzuführen sind. Seit mehr als zwei Wochen liegt die Zahl der Neuinfektionen jeden Tag im dreistelligen Bereich. Am Freitag meldeten die Behörden 371 neue Fälle.

religion.ORF.at/APA/AFP

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