Belarus verweigert Minsker Erzbischof Einreise
Kondrusiewicz hatte sich mehrere Tage zu einem Arbeitsbesuch in Polen aufgehalten und wollte am Montag zurück nach Weißrussland reisen. Am Grenzübergang Kuznica/Bruzgi hätten ihm die Grenzbeamten ohne Angabe von Gründen die Einreise verweigert, wie das offizielle weißrussische katholische Kirchenportal catholic.by mitteilte. Erzbischof Kondrusiewicz ist weißrussischer Staatsbürger.
Erst am Sonntag wurde bei den katholischen Gottesdiensten in Weißrussland ein Hirtenbrief des Bischofs verlesen, in dem er zum Gebet und einem Ende der Gewalt aufrief. „Unser Vaterland erlebt eine gesellschaftspolitische Krise ohnegleichen, die Tag für Tag größer wird“, so der Vorsitzende der Bischofskonferenz von Belarus im Hirtenbrief.
APA/AFP/Dimitar Dilkoff
Polizeigewalt verurteilt
Blut sei vergossen worden und viele Menschen seien verletzt worden. Die Spaltung der Gesellschaft nehme zu. Immer mehr mache die Runde, dass die „Gefahr des Bürgerkriegs“ zunehme. Die Krise sei eine „zwangsläufige Folge der Sünde der Gesetzlosigkeit“. Mehrfach verurteilte Kondrusiewicz auch die Gewalt der Polizei gegen friedliche Demonstranten. Mit direkter Kritik an Präsident Alexander Lukaschenko hatte er sich jedoch stets zurückgehalten.
Der katholischen Kirche gehören etwa 10 bis 15 Prozent der 9,5 Millionen Weißrussen an. Die überwiegende Mehrheit der Bürger des Landes sind orthodoxe Christen.
religion.ORF.at/KAP
Mehr dazu:
- Minsk: Bischof protestiert gegen Blockade von Kirche
(religion.ORF.at; 27.8.2020)
Link:
- Artikel auf catholic.by (weißrussisch)