Jüdische Feiertage: Gebetbücher wegen CoV gekürzt

Kürzere Gebetszeiten sollen jüdische Gläubige vor einer Infektion mit Covid-19 schützen. Die internationale jüdische Bildungsbewegung Ohr Torah Stone (OTS) hat daher vor den hohen jüdischen Feiertagen gekürzte Gebetbücher herausgegeben.

Damit wolle man während der Feiertage Rosch ha-Schana (Neujahr) und Jom Kippur (Versöhnungstag) sowohl den gesundheitlichen wie den religionsrechtlichen Anforderungen gerecht werden, heißt es auf der OTS-Internetseite.

Die Feier der hohen jüdischen Feiertage inmitten der Covid-19-Pandemie stelle Gemeinden vor große Herausforderungen, unter anderem bei der Durchführung der Gebete. Ein öffentlicher Gottesdienst erfordert für seine Gültigkeit die Anwesenheit von mindestens zehn Männern.

Ein ultraorthodoxer Jude bläst ein Schofar-Horn, Jom Kippur

Reuters/Amir Cohen

Auch das traditionelle Blasen des Schofar-Horns zu Jom Kippur soll mit Experten abgestimmt werden

Religionsrecht verpflichtet zu Sicherheit

Das jüdische Religionsrecht verpflichte dazu, die Gebetszeiten zu verändern, um der Sicherheit und Gesundheit den Vorzug zu geben, ohne dabei die religionsrechtlichen, spirituellen und liturgischen Schwerpunkte der Gebete aus dem Auge zu verlieren, so OTS weiter. Das gekürzte Gebetbuch, das im Internet heruntergeladen werden kann, umfasst demnach die verpflichtenden Gebete. Der oder die Einzelne ist angehalten, die anderen Gebete privat zu rezitieren.

Schofar-Blasen in Abstimmung mit Experten

Gemeinden werden ferner aufgerufen, das für Rosch ha-Schana und Jom Kippur verpflichtende Blasen des Schofar (Widderhorn) in Abstimmung mit Experten zu tun, um die bestmögliche Sicherheit zu gewährleisten.

Mit dem Neujahrsfest beginnt am Abend des 18. September der jüdische Festmonat Tischri, in den auch der Versöhnungstag (27. September) sowie das Laubhüttenfest Sukkot (2. bis 9. Oktober) sowie das Fest der Thora-Freude (Simchat Tora) fallen.

religion.ORF.at/KAP/KNA

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