Papst Franziskus, umgeben von einer Menschenmenge

REUTERS/Stefano Rellandini

100 Tage Papst Franziskus - eine erste Bilanz

Themen: Hundert Tage Papst Franziskus – eine erste Bilanz | „Vom Konflikt zur Gemeinschaft“: Katholisch-lutherisches Dialog-Dokument | Seliger Wehrdienstverweigerer: Jägerstätter-Bühnenstück von Felix Mitterer

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ORF

Sendungshinweis

„Orientierung“ am Sonntag, 23.6.2013, 12.30 Uhr, ORF 2

Wiederholung

am 17.6., 16.30 Uhr, ORF III

Hundert Tage Papst Franziskus – eine erste Bilanz

Am 13. März bestimmten die Kardinäle im Konklave nach vier Wahlgängen Jorge Mario Bergoglio zum 266. Papst der römisch-katholischen Kirche – und sorgten damit für eine große Überraschung: der erste Papst aus Lateinamerika, der erste Jesuit auf dem Stuhl Petri und der erste Papst, der sich den Namen Franziskus gibt. Seit seinem Amtsantritt ist viel von einer neuen Bescheidenheit die Rede, von einer klaren Option für die Armen und einem ausgeprägten Willen zu Reformen. Und immer wieder sorgten Aussagen und Gesten des neuen Papstes für Aufsehen: die Fußwaschung an jugendlichen Häftlingen am Gründonnerstag, die immer wiederkehrende Erwähnung des Teufels in Predigten und die Kritik an „Profitgier“ und einem „wilden Kapitalismus“. Wie sind diese Reden, Gesten und Taten zu interpretieren? Welche Rückschlüsse lassen sich auf das Pontifikat und das Selbstverständnis des Papstes ziehen? Dazu nehmen in „Orientierung“-Interviews der Autor und Papstbiograf Andreas Englisch, die Pastoraltheologin Regina Polak und der Jesuit und Direktor des Wiener Kardinal König Hauses, Christian Marte, Stellung.

Bericht: Christoph Riedl, Länge: 9 Minuten

Im „Orientierung“-Schaltgespräch zum Thema „Papst Franziskus – seine ersten hundert Tage“: ORF-Vatikan-Korrespondentin Mathilde Schwabeneder.

„Vom Konflikt zur Gemeinschaft“: Katholisch-lutherisches Dialog-Dokument

2017 jährt sich der berühmte Thesen-Anschlag Martin Luthers an der Schlosskirche zu Wittenberg zum 500. Mal. Das Ereignis gilt als Initialzündung für den Prozess der Reformation, der schließlich dazu führte, dass die römisch-katholische und die protestantischen Kirchen getrennte Wege gingen. Die Vorbereitungen auf das Reformationsjubiläum laufen bereits auf Hochtouren – in Österreich, aber auch international. Am vergangenen Montag haben der Präsident des Päpstlichen Rates für die Einheit der Christen, Kardinal Kurt Koch, und der Präsident des Lutherischen Weltbunds, Bischof Munib Younan, in Genf ein katholisch-lutherische Dialog-Dokument („Vom Konflikt zur Gemeinschaft“) zum Reformationsjubiläum präsentiert.

Bericht: Maria Katharina Moser, Länge: 7 Minuten

Seliger Wehrdienstverweigerer: Jägerstätter-Bühnenstück von Felix Mitterer

Opern, Filme und Dokumentationen – all dies gibt es bereits über den Wehrdienstverweigerer Franz Jägerstätter, der unter der NS-Herrschaft 1943 hingerichtet wurde. Nun hat sich der Tiroler Schriftsteller und Drehbuchautor Felix Mitterer des „Stoffs“ angenommen und ein Bühnenstück geschrieben, das den Versuch unternimmt, der Person des unbeugsamen Bauern aus dem Innviertel näherzukommen. Thematisiert werden Franz Jägerstätters letzte Tage, vor allem sein Gewissenskonflikt: die Überzeugung, nicht für Hitler in den Krieg zu ziehen, auch wenn das seine Kinder zu Waisen und seine Frau zur Witwe machen sollte. Mitterer zeigt dabei einen Franz Jägerstätter (dargestellt von Gregor Bloèb), der seinen Weg in den Tod ganz ohne Selbstgerechtigkeit geht, setzt sich mit dem Umgang von Behörden der Zweiten Republik mit der Jägerstätter-Witwe Franziska (Gerti Drassl) auseinander und mit den Schwierigkeiten der katholischen Kirche mit dem Katholiken Franz Jägerstätter, der 2007 seliggesprochen wurde. Im „Orientierung“-Interview: Autor Felix Mitterer und Schauspieler Michael Schönborn, der im aktuellen Stück einen NS-Ortsgruppenleiter darstellt. Im Theater an der Josefstadt in Wien fand diese Woche die Premiere von „Jägerstätter“ statt, danach wird das Stück im Rahmen des „Theatersommers Haag“ (3. Juli bis 9. August) gezeigt.

Bericht: Klaus Ther, Länge: 6 Minuten

Redaktionsleitung: Norbert Steidl
Moderation: Günter Kaindlstorfer