Tote Flüchtlinge in Lampedusa

REUTERS/Nino Randazzo

Hoffnung Europa - Warum die vielen Toten im Mittelmeer?

Weitere Themen: Der Fall Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst | Mouhanad Khorchide: Plädoyer für einen „zeitgemäßen Islam“ | Wenn Nonnen Abschied nehmen: Kinostart für „Die große Reise“

Sendungslogo "Orientierung"

ORF

Sendungshinweis

„Orientierung“ am Sonntag, 20.10.2013, 12.30 Uhr, ORF 2

Wiederholung am 10.10., 17.10 Uhr, ORF III

Hoffnung Europa - Warum die vielen Toten im Mittelmeer?

339 Flüchtlinge aus Afrika haben am 3. Oktober – per Boot auf dem Weg nach Europa - im Mittelmeer den Tod gefunden. Sie waren nicht die ersten. Aber diese Tragödie hat Europa wachgerüttelt. Der Ruf nach Konsequenzen wurde laut: Die EU solle etwas tun, Schlepperei solle härter bekämpft, das Mittelmeer besser überwacht werden. Doch das Mittelmeer ist längst eine Hochsicherheitszone, sagt Elias Bierdel, Migrationsexperte am Österreichischen Studienzentrum für Frieden und Konfliktlösung auf Burg Schlaining. Es sei auch bisher schon kaum möglich gewesen, die Flüchtlingsboote zu übersehen, doch die europäische Abschottungspolitik lasse uns wegschauen.

Bericht: Maria Katharina Moser, Länge: 5 Minuten

Im „Orientierung“-Studiogespräch: Michael Chalupka, Direktor der evangelischen Diakonie. Er meint, der uneingeschränkte Schutz von Menschenleben müsse im Zentrum einer jeden Flüchtlingspolitik stehen und nicht die Abschottung durch den „Ausbau des Grenzschutzes an den Außengrenzen“. Auch in der humanitären Verantwortung Österreichs liege es, alles daran zu setzen, dass „in Zukunft Menschenleben von Flüchtlingen nicht mehr fahrlässig aufs Spiel gesetzt werden“.

Mehr dazu:

Deutscher Bischof vor dem Rücktritt?

Ins Kreuzfeuer der Kritik ist er in den vergangenen Wochen geraten: der Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst. Die Hauptvorwürfe: Lüge, mangelnde Transparenz und Verschwendung. Im Zusammenhang mit einem Erste-Klasse-Flug nach Indien habe er die Unwahrheit gesagt. Schwerwiegender aber: Die Baukosten für den neuen Bischofssitz seien völlig aus dem Ruder gelaufen. Von ursprünglich genannten 2,5 Millionen Euro seien die Kosten auf nunmehr mindestens 31 Millionen gestiegen. Wer was gewusst bzw. nicht gewusst hat, wie und mit wessen Wissen welche Entscheidungen gefällt worden sind, soll nun von einer eigenen Prüfungskommission geklärt werden. Und auch Papst Franziskus ist mit dem Fall Franz-Peter Tebartz-van Elst beschäftigt: Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Robert Zollitsch hat am Donnerstag den Pontifex in einem persönlichen Gespräch informiert. Auch der umstrittene Bischof reiste am vergangenen Wochenende nach Rom – wohl mit dem Ziel, selbst beim Papst vorstellig werden zu können, um die Sachlage aus seiner Sicht zu schildern.

Bericht: Marcus Marschalek, Länge: 5 Minuten

Mehr dazu:

Mouhanad Khorchide: Plädoyer für einen „zeitgemäßen Islam“

Als muslimischer „Star-Theologe“ gilt er in Deutschland – und als gefragter Mann, wenn es um die mediale Auseinandersitzung mit Fragen rund um den Islam geht: Mouhanad Khorchide, Österreicher mit libanesischen Wurzeln, Buchautor (z.B. „Scharia – der missverstandene Gott. Der Weg zu einer modernen islamischen Ethik“) und Professor für Islamische Religionspädagogik an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster. Dort wird seit einem Jahr das Studienfach „Islamische Religionslehre“ angeboten. Mit großem Erfolg: Auf die 150 Studienplätze haben sich 700 muslimische Studentinnen und Studenten beworben. Ein „Orientierung“-Team hat den prominenten Theologen und Sozialwissenschafter in Münster besucht und sich unter jungen Muslimen an „seiner“ Universität umgehört.

Bericht: Elke Safaei-Rad, Länge: 6 Minuten

Mehr dazu:

Wenn Nonnen Abschied nehmen: Kinostart für „Die große Reise“

Es waren schwierige Monate Ende 2010, Anfang 2011 für die mehr als 20 Ordensfrauen im Annunziata-Kloster im niederösterreichischen Eichgraben: Die Ordensleitung der Franziskanerinnen-Missionarinnen Mariens hatte beschlossen, das traditionsreiche Kloster im Wienerwald zu verkaufen. Die Schwestern, die meisten von ihnen seit vielen Jahrzehnten im Annunziata-Kloster zu Hause, mussten sich mit dem Gedanken anfreunden, zu übersiedeln. Diese Zeit des Abschiednehmens und Loslassens rückt der berührende Dokumentarfilm „Die große Reise“ – Regie: Helmut Manninger, mitfinanziert u.a. vom ORF – in den Blick. Die „Orientierung“ zeigt Ausschnitte aus dem Film und hat einige Ordensfrauen in ihrer „neuen Heimat“, in Seitenstetten, besucht.

Bericht: Christoph Riedl, Länge: 5 Minuten

Mehr dazu:

Redaktionsleitung: Norbert Steidl Moderation: Christoph Riedl