Papst Franziskus mit Kreuz

APA/EPA/Claudio Peri

Der Papst und sein „Regierungsprogramm“

Themen: Franziskus, der Reformer – Der Papst und sein „Regierungsprogramm“ | „Gottesdienst für das Volk“ – Erinnerungen an 50 Jahre Liturgiekonstitution | Ahnenglaube und Christentum – Religiöse Identität in Südafrika

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ORF

Sendungshinweis

„Orientierung“ am Sonntag, 1.12.2013, 12.30 Uhr, ORF 2

Wiederholung:
Sonntag, 1.12.2013, 16.15 Uhr, ORF III

Franziskus, der Reformer – Der Papst und sein „Regierungsprogramm“

Wieder einmal hat Papst Franziskus überrascht – am vergangenen Dienstag mit der Veröffentlichung eines Apostolischen Schreibens: In „Evangelii Gaudium“ („Freude des Evangeliums“) legt er so etwas wie das „Regierungsprogramm“ seines Pontifikates vor. Ein Programm, das es in sich hat: Von einer „heilsamen Dezentralisierung“, von einer „Neuausrichtung des Papsttums“ ist ebenso die Rede wie von einer Stärkung der Bischofskonferenzen, die sich als „Subjekte mit konkreten Kompetenzbereichen“ verstehen sollten. Deutliche Worte findet Franziskus auch, wenn es um globale Krisen geht: Wir erleben die „Diktatur einer Wirtschaft ohne Gesicht und ohne ein wirklich menschliches Ziel“, eine „Wirtschaft, die tötet“. Was von diesem Apostolischen Schreiben zu halten ist und welchen Kurs der Papst damit festschreibt, analysieren im „Orientierung“-Beitrag der Theologe Jan-Heiner Tück und die Direktorin der Katholischen Sozialakademie, Magdalena Holztrattner.

Bericht: Christoph Riedl, Länge: 5 Minuten

Im „Orientierung“-Schaltgespräch: Vatikan-Korrespondentin Mathilde Schwabeneder mit Hintergründen und Reaktionen auf das Aufsehen erregende Schreiben von Papst Franziskus.

„Gottesdienst für das Volk“ – Erinnerungen an 50 Jahre Liturgiekonstitution

Vor 50 Jahren, am 4. Dezember 1963, verabschiedete das Zweite Vatikanische Konzil am Ende seiner Zweiten Sitzungsperiode als erstes Konzilsdokument die Konstitution über die Liturgie, „Sacrosanctum Concilium“. Auf dieser Grundlage wurde später die gesamte Liturgie der römisch-katholischen Kirche reformiert, wobei die Neuerungen vor allem in der Messe augenscheinlich wurden. Was in traditionalistischen Kreisen noch heute als Irrweg gebrandmarkt wird, war für viele andere Katholikinnen und Katholiken überfällig: ein Gottesdienst, an dem alle aktiv teilnehmen konnten, weil sie seine Sprache und seine Riten verstehen. Lange vor dem Konzil hatte die Liturgische Bewegung auf Veränderungen der stark auf den Klerus zentrierten Liturgie gedrungen. Ein wichtiger Pionier und Vorreiter der Liturgischen Bewegung in Österreich war der Augustiner-Chorherr Pius Parsch im Stift Klosterneuburg. Er starb fast ein Jahrzehnt vor der Beschlussfassung über die Liturgiekonstitution, am 11. März 1954 in Klosterneuburg. Der Liturgiewissenschafter und Chorherr Andreas Redtenbacher hält sein Erbe lebendig.

Bericht: Christian Rathner, Länge: 7 Minuten

Ahnenglaube und Christentum – Religiöse Identität in Südafrika

Das Christentum, in all seinen Schattierungen, spielt in Südafrika eine große Rolle. Eine deutliche Mehrheit der Bevölkerung bekennt sich zum christlichen Glauben. Doch höchst unterschiedlich sind die Ausformungen dieses Glaubens, wenn man etwa die durchaus einflussreiche Zion Christian Church betrachtet, die es verstanden hat, afrikanische Traditionen mit christlicher Lehre zu verbinden. So sollte ein Gegengewicht zum „Import-Christentum“ katholischer und protestantischer Missionare gebildet werden, denen man heute noch vorwirft, afrikanische Religiosität nur selten erfasst zu haben. Höchst an der Zeit sei deshalb ein intensiverer Dialog zwischen den Religionen in Südafrika, mit Blick auf die Vielfalt religiöser Traditionen im Land, meint eine engagierte Theologin, die ein „Orientierung“-Team in Johannesburg getroffen hat.

Bericht: Detlef Urban, Länge: 8 Minuten

Redaktionsleitung: Norbert Steidl
Moderation: Christoph Riedl