Quantenheiler Thomas Meyer

ORF/Peter Beringer/Benjamin Paya

Faszination Esoterik

Esoterik fasziniert - und hat ganz offensichtlich an Akzeptanz und Einfluss in der Gesellschaft gewonnen: Stadtverwaltungen organisieren Esoterik-Messen, Volkshochschulen haben Angebote wie „Energiearbeit/Pendeln“ oder „Grundkurs Tarot“ im Programm.

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ORF

Sendungshinweis

Dienstag, 16. Dezember 2014
um 22.35 Uhr, ORF 2

Wiederholung:

Mittwoch, 17. Dezember 2014
um 20.15 Uhr, ORF III; Donnerstag, 18.Dezember 2014 um 11.55 Uhr, ORF 2 nur „Faszination Esoterik“

„kreuz und quer“ – präsentiert von Doris Appel – zeigt am Dienstag, dem 16. Dezember 2014, um 22.35 Uhr in ORF 2 die HD-Dokumentation „Faszination Esoterik“, in der sich Peter Beringer auf die Suche macht, Quantenheiler, Pendler, moderne Schamanen und spirituell orientierte Motivationsexperten besucht und erfährt, wie und warum in unserer so aufgeklärten Zeit esoterische Lehren und magische Praktiken unser Leben immer mehr durchdringen.

Als Experten kommen Psychologe Johannes Fischler, Theologe Wolfgang Treitler, Physiker Herbert Pietschmann und der Anthropologe David Lewis-Williams zu Wort.

Um 23.25 Uhr gehen Julia Wallnöfer und Elisabeth Krimbacher in der HD-Dokumentation „Bekehrt“ anhand von drei Beispielen der Frage nach, was „Bekehrung“ heute bedeuten kann und welche Erlebnisse Menschen dazu bringen, ihr Leben neu auszurichten.

„Faszination Esoterik“

Pendeln und Wünschelrutengehen, Kartenlegen und Astrologie, Kinesiologie und Quantenheilung, Schamanismus und Feng-Shui, Feuerlaufen oder Engelarbeit: nur eine kleine Auswahl an sogenannten esoterischen Praktiken, die heute immer mehr Menschen faszinieren. Der Markt esoterischer Angebote für religiöse Individualisten ist fast unüberschaubar geworden. Sogar Stadtverwaltungen scheuen sich nicht mehr, Esoterik-Messen zu organisieren. Und Volkshochschulen haben längst Angebote wie „Energiearbeit/Pendeln“ oder „Grundkurs Tarot“ im Programm.

Rationalisten sehen Scharlatane am Werk und verweisen auf das einträgliche Geschäft mit der Spiritualität. Sie sehen Esoterik als Ausdruck einer „Wiederverzauberung“ der Welt und als Niederlage der Vernunft. Anhänger betrachten esoterische Praktiken dagegen als überfällige Wiederverbindung des Menschen mit seiner religiösen Natur. Heilerfolge seien keineswegs Illusion, das esoterische Sinnangebot fülle die seelische Leere, die die technische Zivilisation erzeugt.

Ein Film von Peter Beringer

Wolfgang Gall in seinem Shaolin-Tempel

ORF/Neue Sentimental Film

Wolfgang Gall in seinem Shaolin-Tempel

„Bekehrt“

Was muss passieren, damit jemand sein Leben radikal ändert? Damit nichts mehr so ist wie vorher, damit alte Überzeugungen abgelegt und ganz neue angenommen werden können? Wie schwierig es ist, Gewohnheiten, Einstellungen, Charaktereigenschaften, Verhaltensweisen auch nur in winzigem Ausmaß zu verändern, weiß jeder – umso erstaunlicher ist die Tatsache, dass es Menschen gibt, die nachhaltig und manchmal von einem Tag auf den anderen einen ganz anderen Weg einschlagen.

Dieser Wandel kann durch ein bestimmtes Schlüsselmoment ausgelöst werden, manchmal ist das eine einschneidende Erfahrung wie ein Nahtoderlebnis, aber es gibt auch andere Ereignisse, die so überwältigend sein können, dass sie einen Wendepunkt markieren. Das Erlebte ist so real und durchdringend, dass sich diese Menschen „bekehrt“ fühlen. Das Spirituelle, für viele das „Göttliche“, hält Einzug in ihren Alltag und verändert ihr weiteres Leben radikal.

So beschließt etwa Michael Fuhrmann, der völlig religionsferne Elektrotechniker, ein rationaler Mensch mit großartigen Karriereaussichten, mit 31 Jahren durch eine plötzliche „Berührung mit Jesus Christus“ eine kirchliche Laufbahn einzuschlagen, reißt alle alten Zelte ab und geht ins Zisterzienserstift Rein bei Graz. Sylvia Leifheit, Schauspielerin und Model, wird mitten im Glamourleben und Alltagstrubel von einem Erleuchtungserlebnis ergriffen, das ihr plötzlich eine ganz andere und spirituelle Seite ihres Charakters eröffnet. Und Wolfgang Gall, Geschäftsmann aus Linz, findet nach langer Suche in Kanada und den USA durch eine Begegnung seine geistige Heimat im Buddhismus und handelt dementsprechend: Er gründet Österreichs ersten Shaolin-Tempel.

Die Protagonisten erzählen über ihre ganz persönliche Wandlung, die tiefe Krise davor und – soweit wie möglich – auch über den alles entscheidenden Moment: das Bekehrungserlebnis. Das, was so schwer zu beschreiben und für jene, die es erlebt haben, absolut „intim“ ist, diese Vision oder Erscheinung, die im Grunde „unerzählbar“ bleibt, ist das faszinierende Zentrum des Films.

Ein Film von Julia Wallnöfer und Elisabeth Krimbacher