Helfen wie wir

ORF

„Helfen. Wie wir“

An vielen Orten in ganz Österreich zeigen Menschen Zivilcourage und setzen sich für Flüchtlinge ein. Die ORF Aktion „Helfen. Wie wir“ will hilfswillige Österreicherinnen und Österreicher mit professionellen Hilfsorganisationen zusammenbringen.

Tausende Menschen sind in den vergangenen Monaten aus Krisenregionen nach Österreich geflohen, eine Herausforderung für Behörden und Hilfsorganisationen. Fühlten sich auf der einen Seite Menschen durch den massiven Flüchtlingsstrom nahezu überrollt, haben auf der andere Seite viele Menschen Armut und Elend eine Welle der Solidarität und Hilfsbereitschaft entgegengesetzt.

ORF Religion berichtet in Videobeiträgen laufend über „best practice Beispiele“ der Hilfsbereitschaft im Rahmen von "Helfen. Wie wir.

Jüdisches Filmfestival: Flüchtlinge werden Filmemacher

Orientierung, 18.10.2015; Bericht: Marcus Marschalek

Im Rahmen des Jüdischen Filmfestivals Wien wurden sieben Kurzfilme zum Thema Exil gezeigt. Sie sind das Ergebnis eines Projektes, das österreichische Medienschaffende zusammen mit Flüchtlinge und Asylwerber im Sommer 2015 gestartet haben. Ziel war es Erfahrungen von Flucht und Asyl filmisch darzustellen und aufzuarbeiten. Initiiert und unterstützt wurde das Projekt vom Jüdischen Filmfestival Wien und dem ORF.

„Alltag“ an der Grenze zu Deutschland

kreuz und quer, 13.10.2015; Bericht: Marcus Marschalek

Wäsche waschen und Alltag erleben: Nach Wochen und Monaten der Flucht haben 60 Männer beim Diakoniewerk in Salzburg eine neue Bleibe gefunden. Am Stadtrand im Gewerbegebiet wurden alte Abstellflächen und Büroräume angemietet und adaptiert. Neben ein paar hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Diakonie betreuen rund 200 freiwillige Helfer die Flüchtlinge aus Syrien, dem Irak, aus Afghanistan und Somalia. Es sind Männer mit unterschiedlichem religiösem Bekenntnis. Christen und Muslime verbringen hier gemeinsam das Warten auf den Asylbescheid. „Mein Freund wohnt mit mir in einem Zimmer. Er ist Christ aus Aleppo, und ich bin Muslim, das ist kein Problem“, erzählt Serag Ammash aus Syrien. Frauen und Kinder der Männer sitzen meist noch in Flüchtlingslagern fest, etwa in der Türkei oder im Libanon. Zu gefährlich wäre die Flucht gewesen. Einige der Asylwerber hier hoffen nun bald ihre Familien nachholen zu können.

Admont: Kloster und Diakonie kooperieren

kreuz und quer, 6.10.2015; Bericht: Marcus Marschalek

Orientalische Klänge in ländlicher Idylle: Seit drei Wochen leben 38 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge aus Syrien und dem Irak in Admont. Betreut werden sie von der evangelischen Diakonie und dem katholischen Stift. “Unser Kloster hat dieses Haus, ein altes Schülerheim, extra für Flüchtlinge gekauft. Wir haben es nun entsprechend adaptiert und wollen uns als Kloster entsprechend einsetzen", erzählt Samuel Ebner vom Stift.

Erholung für Erschöpfte: Hilfsinitiative im WUK“

Orientierung, 04.10.2015; Bericht: Marcus Marschalek

Im Wiener Werkstätten- und Kulturhaus WUK hat sich eine Gruppe von Menschen zusammengeschlossen, die Flüchtlingen auf der Durchreise helfen will. Unterstützt wird das Projekt „Guests welcome WUK“ auch von Mitgliedern der jüdischen Gemeinde. Vorrangiges Ziel ist es, den erschöpften Flüchtlingen - oftmals Familien - etwas Erholung vom Erlebten zu bieten und ihnen zumindest für ein paar Tage Ruhe zu verschaffen.

Traiskirchen: Spielefest für Flüchtlinge

kreuz und quer, 29.9.2015; Bericht: Marcus Marschalek

Im Sportzentrum Traiskirchen gibt es seit einigen Wochen jeden Freitag Nachmittag Tanz, Sport, Akrobatik und Spiele für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Vor allem aus den Flüchtlingslager Traiskirchen kommen die Jugendlichen, um bei der Zirkuswerkstatt, einem Schachturnier oder beim Fußballspielen dabei zu sein. Angeboten werden aber auch Deutschkurse. Bei der Organisation des Events mit bis zu 500 Besuchern, engagieren sich neben den Kinderfreunden zahlreiche Vereine und Privatpersonen sowie Organisationen, etwa der Arbeiter Samariterbund oder die katholische Jungschar. Das Ergebnis ist eine bunte Vielfalt an Programmpunkten, die jungen Flüchtlingen nach Leid und Krieg die Möglichkeit geben soll, wieder Kind und Jugendlicher sein zu dürfen und einmal wieder richtig Spaß zu haben. Aber auch junge asylwerbende Erwachsene nutzen das Angebot eifrig und reisen durchaus von weiter an, um Freunde und Fluchtgefährten wiederzutreffen. Eigentlich wollten die Organisatoren nur ein paar Freitagnachmittage gestalten, jetzt soll die Veranstaltung aber weitergehen, aktuell sucht man aber noch nach einem Ort, der auch Wintertauglich ist.

Syrische Gemeinde: Altes Kloster wird neuer Wohnraum

Orientierung, 27.09.2015; Bericht: Marcus Marschalek

Neben dem Sammeln und Organisieren von Geld- und Zeitspenden ist eines der vorrangigen Ziele die Beschaffung von Wohnraum. Genau darum kümmert sich auch die syrisch-orthodoxe Gemeinde in Österreich: Vor drei Jahren hat man ein altes Klostergebäude in Wien-Favoriten übernommen, das gerade umgebaut wird.

Mehr als 30 kleine Startwohnungen für Flüchtlinge aus Syrien sollen hier entstehen. Bis es soweit ist, haben Flüchtlinge aus dem Bürgerkriegsland bei syrisch-orthodoxen Gemeindemitgliedern in Wien ein zwischenzeitliches Zuhause gefunden.

Wiener Muslime organisieren Notquartier

kreuz und quer, 22.9.2015; Bericht: Marcus Marschalek

In Wien Simmering wurde mit der Unterstützung vieler freiwilliger Helfer eine Halle zum Notquartier adaptiert. Über 4000 Flüchtlinge wurden in den vergangenen Tagen hier betreut, erzählt Koordinator Erosy Bülbül. Die Helfer kommen aus den verschiedensten Moscheegemeinden der Islamischen Föderation in Wien. Sie kochen, reden mit den Flüchtlingen und setzen sich bei der Kinderbetreuung ein. Lebensmittel, Kleidung und Spielzeug werden rund um die Uhr von vielen Unterstützerinnen und Unterstützern angeliefert und vor der Halle steht sogar eine Luftburg für die Kinder zum Hüpfen und Spielen. Ein weiteres Beispiel von Menschlichkeit in einer Krise, die es eigentlich nicht geben dürfte.

Linz: Muslime räumen Vereinslokal für Flüchtlinge

Orientierung, 20.09.2015; Bericht: Marcus Marschalek

Drei Wochen lang wurde ausgemalt, sind neue Betten und Kästen gekauft und zusammengeschraubt worden und die Räume wurden gründlich durchgeputzt. Am 1. September war es dann soweit: 16 Flüchtlinge konnten die ehemaligen Büro- und Besprechungsräume der Islamischen Föderation in Linz (ALIF) beziehen. Der Verband von 12 Moscheevereinen hat sich selbst Heimatlos gemacht, um Flüchtlingen eine Bleibe zu gewähren. “Die Asylwerber würden dringender ein Dach über dem Kopf benötigen als wir”, erzählt Ibrahim Odabas vom Vorstand.

Die Entscheidung die eigenen Vereinsräumlichkeiten zur Verfügung zu stellen wurde angesichts der dramatischen Bilder aus Traiskirchen rasch und einstimmig getroffen. “Für uns Muslime ist es eine Pflicht zu helfen” und “helfen ist ein gutes Gefühl” weiß Ibrahim Cansiz, Vereinssekretär von ALIF. Ein eigener Flüchtlingsbeauftragter vom Verband steht als Kontaktperson ab sofort den Asylwerbern zur Verfügung. Seine Aufgabe ist es auch Sprachkurse und integrative Programme zu koordinieren.

Ternberg: Dorfgemeinschaft wächst

kreuz und quer, 15.09.2015; Bericht: Marcus Marschalek

Eine Frau, ein Kind und 33 Männer. Seit dem Frühjahr sind Flüchtlinge aus Syrien und dem Irak in einem alten Gasthaus im oberösterreichischen Ternberg untergekommen. Betreut werden sie von Freiwilligen aus dem Ort und der röm.-kath. Pfarrgemeinde. Es sei wichtig die Asylwerber gut in die Dorfgemeinschaft zu integrieren, erzählt Pfarrer Friedrich Lehnhart, denn „es gab durchaus Ängste in der Gemeinde, so viele fremde Männer aufzunehmen“. Daher wurden Deutschkurse und Besuchsdienst organisiert und bei Festen und Veranstaltungen waren die Flüchtlinge oft dabei. Nach sechs Monaten ist nun eine herzliche Gemeinschaft entstanden. Man verbringt zusammen die Freizeit, geht etwa gemeinsam Schwimmen oder Fischen und hilft sich gegenseitig.

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