Bub im Steinbruch in Sambia

Christian Herrmanny/Kindernothilfe

30 Jahre Kinderrechtskonvention: Gegen ausbeuterische Kinderarbeit

30 Jahre Kinderrechtskonvention: Gegen ausbeuterische Kinderarbeit | Land im Umbruch: Neue Freiheiten in Usbekistan | Wurzeln in Wien: Die „Innitzer-Schwestern“ in Indien | Vom Surfbrett auf die Kanzel: Das Leben der Pastorin Mira Ungewitter

Sendungsprofil Orientierung

ORF

24.11.2019, 12.30 Uhr, ORF 2
26.11.2019, 9.20 Uhr, ORF III
30.11.2019, 11.30 Uhr, ARD ALPHA

30 Jahre Kinderrechtskonvention: Gegen ausbeuterische Kinderarbeit

Weltweit müssen 152 Millionen Kinder arbeiten, 73 Millionen davon unter ausbeuterischen Bedingungen, daran wurde dieser Tage im Blick auf das 30-jährige Bestehen der UN-Kinderrechtskonvention erinnert.

Vor allem in Textilfabriken, Plantagen und Bergwerken schuften Buben und Mädchen. Ihre Gesundheit leidet, oftmals besuchen diese Kinder keine Schule. Viele von ihnen sind in Afrika und Asien zu Hause, aber auch in entwickelten Staaten wie der Türkei.

Zwar ist die Zahl arbeitender Kinder seit der Jahrtausendwende international deutlich zurückgegangen, doch in der globalisierten Ökonomie lauern neue Gefahren. Eine Garantie, dass Produkte, die das Resultat ausbeuterischer Kinderarbeit sind, nicht auch in Österreich verkauft werden, gibt es derzeit nicht.

In einer Tasse Kakao, dem Wohnzimmerteppich, möglicherweise sogar in Teilen, die in einem Smartphone eingebaut worden sind, kann die Arbeitskraft von Kindern stecken. Die „Dreikönigsaktion“ (DKA) – das Hilfswerk der Katholischen Jungschar – fordert mit ihrer Initiative „Kinderarbeit stoppen“, die künftige Regierung möge Gesetze erlassen, die verhindern sollen, dass auch hierzulande Produkte aus ausbeuterischer Kinderarbeit auf den Markt kommen.

Statt einer Selbstverpflichtung von Unternehmen soll - ähnlich wie in den Niederlanden – ein Gesetz Unternehmen zwingen, „umfassende menschenrechtliche Sorgfaltspflicht“ bezüglich ihrer Produkte zu übernehmen.

Bericht: Klaus Ther, Länge: 3 Minuten

Land im Umbruch: Neue Freiheiten in Usbekistan

Usbekistan in Zentralasien galt über viele Jahre hinweg als eine der brutalsten Diktaturen der Erde. Das Land ist mehrheitlich muslimisch, und der langjährige Herrscher Islam Karimow fürchtete stets, dass ihm Islamisten die Macht streitig machen könnten.

Als Reaktion verfolgte er nicht nur nachweislich extremistische Personen, sondern ließ auch tausende unschuldige Gläubige ins Gefängnis werfen, foltern und manchmal auch töten. Doch Karimow ist nunmehr seit drei Jahren tot und sein Nachfolger im Präsidentenamt, Schawkat Mirsijojew, hat die staatliche Religionspolitik deutlich gelockert.

Nachdem dies lange Zeit fast unmöglich war, dürfen nun auch westliche Journalisten wieder einreisen. Ein „Orientierung“-Team hat Usbekistan besucht, und ein Land erlebt, in dem der vormals unterdrückte Islam nun gefördert wird und aufblüht, in dem frühere Gefangene aus dem Gefängnis freigekommen sind, in dem aber auch weiterhin der Staat vorgibt, welcher Richtung des Islam die Gläubigen folgen müssen.

Bericht: Christian Lininger, Länge: 8 Minuten

Wurzeln in Wien: Die „Innitzer-Schwestern“ in Indien

„Königin der Apostel“ heißt ein Missionsorden, der 1923 in Wien gegründet wurde – unter tatkräftiger Mithilfe des damaligen Universitätsprofessors und späteren Wiener Erzbischofs Theodor Innitzer.

Die meisten Niederlassungen hat die Gemeinschaft von etwa 950 Schwestern heute in Indien, wo die Frauen in ihren Saris ein Segen für Christen, Hindus und Muslime gleichermaßen sein wollen.

Ihr Engagement beeindruckt: Schulbildung, Sozialarbeit, medizinische Versorgung im Krankenhaus und im Dorf, vielfältige Unterstützung für Frauen und Kinder. Dabei sind sie bemüht, immer mehr an die Peripherie zu gehen, um dort Not aufzuspüren und den Ärmsten nahe zu sein.

Bericht: Christian Rathner, Länge: 8 Minuten

Vom Surfbrett auf die Kanzel: Das Leben der Pastorin Mira Ungewitter

„Wenn Glaube nicht befreit, wenn er nicht den Wert der Lebensqualität steigert, wenn er nicht mutiger macht, läuft aus meiner Sicht etwas falsch!“, so die baptistische Pastorin Mira Ungewitter.

Sie träumt von einer Kirche, in der Platz für unbequeme Fragen, für Zweifel und auch revolutionäre Ideen ist. Zum Glauben hat die überzeugte Christin über Umwege gefunden. Eigentlich wollte sie Eventmanagerin werden.

Und genau von diesen Umwegen, von der Suche nach Gott und ihrer Entscheidung, Pastorin zu werden, handelt auch ihr Buch „Roadtrip mit Gott“. Darin erzählt sie von einem Glauben, der sie immer wieder neu herausfordere, mitunter an ihre Grenzen bringe, aber auch eine ungeahnte Freiheit spüren lasse.

Seit vier Jahren ist sie Pastorin in der „projekt:gemeinde“ in Wien - einer jungen Baptistengemeinde mit zwei Standorten im zweiten und im dritten Wiener Gemeindebezirk. Hier in Wien wurde übrigens auch die erste Baptistengemeinde Österreichs gegründet: 1869, vor genau 150 Jahren.

„Ich bin der festen Überzeugung, dass Glaube nur in Freiheit entsteht und mit Neugier beginnt. Mit der Neugier, dass da etwas Größeres sein könnte“, sagt Mira Ungewitter. Dass zum Glauben auch der Zweifel gehört, ist für sie kein Widerspruch. Im Gegenteil: Zweifel sind für sie eine Notwendigkeit, den Glauben erst tiefer erfassen zu können.

Bericht: Karoline Thaler, Länge: 7 Minuten

Moderation: Sandra Szabo
Redaktionsleitung: Norbert Steidl