Papst in Japan

APA/AFP/VATICAN MEDIA/Handout

Aufruf zur Abrüstung: Papst Franziskus in Asien

Franziskus auf Asienreise | Aufruf zur Abrüstung: Papst Franziskus in Asien | Zölibat mit Zukunft? Der Pastoraltheologe Paul M. Zulehner wird 80 | Seelsorge hinter Gittern: Erinnerungen eines „Häfenpfarrers“ | Katholik mit Kanten: Nachruf auf Altabt Joachim Angerer

Sendungsprofil Orientierung

ORF

1.12.2019, 12.30 Uhr, ORF 2
3.12.2019, 9.35 Uhr, ORF III
7.12.2019, 11.30 Uhr, ARD ALPHA

Franziskus auf Asienreise

Eine Woche lang hat Papst Franziskus Asien besucht, konkret Thailand und Japan. In jungen Jahren wollte der jetzige Papst sogar selbst Missionar in Japan werden. Doch es kam anders. Und so war diese Reise wohl auch eine sehr persönliche Herzensangelegenheit.

Franziskus erinnerte an den Jesuiten und Mitgründer des Ordens der Gesellschaft Jesu, Franz Xaver, der 1649 als erster christlicher Missionar nach Japan kam. Um jesuitische Pioniere ging es auch bei der Visite in Thailand.

Bericht: Christian Rathner, Länge: 3 Minuten

Aufruf zur Abrüstung: Papst Franziskus in Asien

Am Mittwoch ging die Reise von Papst Franziskus nach Thailand und Japan zu Ende. Mit Spannung hatte man im Vorfeld vor allem seine Rede in Nagasaki erwartet. Der Papst, der mit aller Kraft für eine ökologische Wende kämpft und sich für Frieden und Völkerverständigung weltweit einsetzt, brandmarkte das Geschäft mit Atomwaffen als „Anschlag auf die Menschheit.“

Der Besuch in beiden Ländern sollte auch an die frühe Mission der Jesuiten erinnern. Vor 450 Jahren kamen die ersten Missionare nach Thailand, das damals Siam hieß. Der Jesuitenmissionar Pedro Arrupe, der 1965 Generaloberer der Jesuiten wurde und den damals jungen Jesuiten Jorge Bergoglio stark beeindruckt hat, erlebte als Jesuitenmissionar in Nagasaki die verheerende Explosion der amerikanischen Atombombe am 9. August 1945 mit.

Bericht: Mathilde Schwabeneder, Länge: 9 Minuten

Zölibat mit Zukunft? Der Pastoraltheologe Paul M. Zulehner wird 80

Er ist einer der bekanntesten Pastoraltheologen und wird immer wieder gerne zitiert, wenn es um Analysen von mehr oder weniger komplexen Vorgängen in der römisch-katholischen Kirche geht: Paul Michael Zulehner. Am 20. Dezember wird er 80 Jahre alt. 1964 wurde er zum Priester geweiht.

Im Interview mit der „Orientierung“ spricht er über seinen Werdegang, dass er auch gerne Dirigent geworden wäre und welche Bedeutung der Pflichtzölibat – die Ehelosigkeit – für ihn persönlich hat. Der Zölibat war auch Thema bei der Amazoniensynode im Vatikan, die im Oktober stattgefunden hat.

Die Synodenteilnehmer hatten empfohlen – im Blick auf den dort herrschenden Priestermangel - in Ausnahmefällen im Amazonasgebiet auch verheiratete Männer, die bereits als Diakone tätig sind, zu Priestern zu weihen. Zulehner ist überzeugt, dass Papst Franziskus – dieser hat angekündigt, sein Schlussdokument bis Jahresende zu schreiben – den Empfehlungen der Synodenteilnehmern folgen wird.

Bericht: Sandra Szabo, Länge: 5 Minuten

Das ganze Interview mit dem Pastoraltheologen und Religionsforscher Paul M. Zulehner wird am 21.12. ab 15.25 Uhr in ORF III ausgestrahlt.

Seelsorge hinter Gittern: Erinnerungen eines „Häfenpfarrers“

„Der Freiheit beraubt zu werden, das ist das Schlimmste, was einem gesellschaftlich passieren kann“, sagt der 81-jährige katholische Priester Hans Gruber. Rund 50 Jahre lang – bis 2018 - war er als Pfarrer in der Justizanstalt Linz hauptberuflich tätig.

Seine Einblicke in das Leben von Rechtsbrechern, aber auch in das von deren „Aufpassern“ hat Hans Gruber in Buchform herausgebracht: „Beinahe lebenslänglich“ heißt das Werk, das vor wenigen Wochen erschienen ist und in dem der passionierte Gefangenen-Seelsorger auch auf seine beruflichen Anfänge zurückblickt: damals, 1968, als – wenn auch seit 1950 nicht mehr exekutiert - die Todesstrafe in Österreich abgeschafft wurde, ebenso wie – Anfang der 1970er-Jahre – die Kerkerstrafe.

Woran sich Hans Gruber noch erinnert? An die „Einsperrlust der Österreicher“. So seien etwa 1970 in den Niederlanden pro 100.000 Einwohner 25 Personen eingesperrt gewesen, in der BRD und in Schweden jeweils 60 – „in Österreich ganze 120“.

Bericht: Zoran Dobrić, Länge: 8 Minuten

Katholik mit Kanten: Nachruf auf Altabt Joachim Angerer

Bis zuletzt war er Vizepräsident der „Denkwerkstatt“ GlobArt, ein halbes Jahrzehnt Leiter der Tourismusvereinigung „Klösterreich“: Joachim Angerer, langjähriger Abt (1986 bis 2004) des Prämonstratenserstifts Geras im Waldviertel. Am vergangenen Sonntag ist Angerer im 86. Lebensjahr in Baden gestorben.

In Erinnerung ist er vielen als Förderer von Künstlern wie dem nicaraguanischen Priester, Schriftsteller und Ex-Kulturminister Ernesto Cardenal sowie dem Aktionskünstler Hermann Nitsch. Angerer ließ sein Stift großzügig renovieren, was ihm eine vatikanische Visitation wegen Überschuldung eintrug.

Und: Der selbstbewusste Abt war stets ein Mann offener Worte - das bekam immer wieder auch der ehemalige Bischof von St. Pölten, Kurt Krenn zu spüren, den Angerer öffentlich wegen seines autoritären Auftretens kritisierte.

Bericht: Klaus Ther, Länge: 1 Minute

Moderation: Sandra Szabo
Redaktionsleitung: Norbert Steidl