Straße in Moldau

ORF/Martin Cargnelli

Den Winter überleben: Diakonie-Hilfe in der Republik Moldau

Den Winter überleben: Diakonie-Hilfe in der Republik Moldau | „Bekennende Kirche“: Karl Barth und die dialektische Theologie | Mission in Myanmar: Vom Tennisprofi zum Ordensmann | Volksfest im Wüstenkloster: „Interreligiöse“ Moulids in Ägypten

Sendungsprofil Orientierung

ORF

29.12.2019, 12.30 Uhr, ORF 2
31.12.2019, 8.20 Uhr, ORF III
4.1.2020, 11.30 Uhr, ARD ALPHA

Den Winter überleben: Diakonie-Hilfe in der Republik Moldau

Auf der Suche nach einem besseren Leben verlassen viele Moldawier und Moldawierinnen ihre Heimat, um in der EU, der Türkei oder in Russland zu arbeiten. Dieser Aderlass hat fatale Folgen für das Sozialsystem der Republik Moldau, das die Bedürftigen, alte und behinderte Menschen nicht mehr versorgen kann.

Sie leben in verfallenen Häusern, oft ohne Wasser- oder Gasanschluss. Der kleine Ofen, mit dem sie heizen und kochen, bleibt oft kalt, weil sie kein Heizmaterial haben. Viele würden den Winter nicht überleben, gäbe es nicht private Initiativen und Hilfe aus dem Ausland.

Die „Orientierung“ hat mit Nina Hechenberger von der Diakonie-Hilfsorganisation „Brot für die Welt“ humanitäre Einrichtungen besucht, die sich sowohl um alte Menschen als auch um intellektuell beeinträchtigte Menschen kümmern. Letztere sind in der Republik Moldau mit massiver Ausgrenzung und Stigmatisierung konfrontiert. Die aktuelle „Orientierung“-Reportage zeigt einerseits eine unermesslich große Not, wie man sie eineinhalb Flugstunden von Wien entfernt nicht vermuten würde.

Andererseits beleuchtet sie auch das hohe Maß an Zuwendung und menschlicher Hilfsbereitschaft, die den Armen, Alten und Menschen mit Behinderung ein Leben in Würde ermöglichen soll.

Bericht: Susanne Riegler, Länge: 8 Minuten

„Bekennende Kirche“: Karl Barth und die dialektische Theologie

Mit dem Kalenderjahr 2019 geht auch das Karl-Barth-Jahr zu Ende, das die evangelische Kirche anlässlich des 50. Todestages von Barth ausgerufen hatte. Barth (1886-1968) war ein evangelisch-reformierter Theologe aus der Schweiz.

Mit seiner „dialektischen Theologie“, die er nach der Erschütterung des Ersten Weltkriegs formulierte, wurde er zum Wegbereiter einer neuen theologischen Suche. Sein streng an Gott und Christus ausgerichtetes Denken führte aber auch zu heftigen theologischen Kontroversen. In der Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus wurde Barth zu einem der Gründerväter der „Bekennenden Kirche“, die sich gegen die regimetreuen „Deutschen Christen“ stellte.

Ein Höhepunkt des Karl-Barth-Jahres war die Internationale Karl-Barth-Tagung im Sommer auf dem Leuenberg bei Basel. Die „Orientierung“ war dabei. Kleine Erinnerung an einen großen Denker.

Bericht: Christian Rathner, Länge: 6 Minuten

Mission in Myanmar: Vom Tennisprofi zum Ordensmann

Früher war der Oberösterreicher Johannes Unterberger als Tennisprofi rund um den Erdball unterwegs. Heute wird er „Father Joe” genannt, ist Franziskanerpater und seit mehr als zwei Jahren als Missionar in Myanmar, dem früheren Burma, im Einsatz.

Mit seiner kleinen Rosenkranz-Manufaktur – die arbeitslose Menschen beschäftigt - unterstützt er Menschen in und rund um Rangun, einer Stadt mit fünf Millionen Einwohnern. „Father Joe“ übernimmt den Vertrieb - auch mit Unterstützung von Missio, den Päpstlichen Missionswerken in Österreich.

Ein „Orientierung“-Team hat Myanmar besucht, mit katholischen Missionarinnen und Missionaren sowie mit Erzbischof Charles Maung Bo gesprochen, die alle den komplexen Demokratisierungsprozess in Myanmar – mit seinen Höhen und Tiefen- aufmerksam beobachten.

Bericht: Marcus Marschalek, Mitarbeit: Marietta Trendl; Länge: 9 Minuten

Volksfest im Wüstenkloster: „Interreligiöse“ Moulids in Ägypten

Religiöse Feste in Ägypten blicken oft auf eine sehr lange Geschichte zurück. Manche der Feste, die Muslime und Christen heute im Nilland feiern, haben ihren Ursprung in der Zeit der Pharaonen.

Beispielsweise die Moulids, die Feierlichkeiten zum Geburtstag der Heiligen. Das sind einwöchige, ziemlich bunte und pittoreske Volksfeste, die im Kult um den altägyptischen Gott Osiris ihren Anfang genommen haben.

Der gemeinsame Ursprung ist auch der Grund, warum sich bis heute diese Feste in ihrer Form und ihren Riten sehr ähneln, egal ob sie von muslimischen Sufis in den Städten zu den Geburtstagen ihrer Märtyrer ausgerichtet werden oder in den koptischen Wüstenklostern im Gedenken an christliche Heilige.

Dabei sind diese Feste Teil eines festverwurzelten Volksglaubens. Die Menschen erhoffen sich von den Heiligen auch Beistand bei Krankheit, Eheproblemen und vor wichtigen Prüfungen.

Durchaus üblich ist es, dass Muslime die christlichen Volksfeste besuchen und umgekehrt - in der Hoffnung, etwas vom Segen des jeweiligen Heiligen der anderen Religionsgemeinschaft abzukriegen.

Ein „Orientierung“-Team hat in der Nähe von Luxor eines der größten koptischen Volksfeste besucht: das Moulid im Wüstenkloster des heiligen Georg.

Bericht: Karim El-Gawhary, Länge: 8 Minuten

Redaktionsleitung: Norbert Steidl
Moderation: Sandra Szabo