Gottesdienst mit Schutzvorkehrungen

ORF/Martin Cargnelli

Vorsicht und Verantwortung: Gottesdienste in Zeiten der Lockerungen

Vorsicht und Verantwortung: Gottesdienste in Zeiten der Lockerungen | „Weizer Pfingstvision“ unterwegs auf dem „Papst-Franziskus-Pilgerweg“ | Kirchen, Kunst und Kultur: Erinnerung an Philipp Harnoncourt | Caritas-Präsident Landau: „Sozialen Lockdown verhindern“

Sendungsprofil Orientierung

ORF

31.5.2020, 12.25 Uhr, ORF 2
2.6.2020, 8.55, ORF III
2.6.2020, 11.05, ORF 2
6.6.2020, 11.30 Uhr, ARD ALPHA

Vorsicht und Verantwortung: Gottesdienste in Zeiten der Lockerungen

Kirchliche Trauungen sind wieder möglich, mit einer Teilnehmeranzahl von maximal 100 Personen. Die Islamische Glaubensgemeinschaft öffnet ihre Moscheen wieder für das Freitagsgebet.

Nachdem wochenlang öffentliche Gottesdienste ausgesetzt waren, sind nun die Vorsichtsmaßnahmen umfassend gelockert worden. In römisch-katholischen Kirchen etwa ist weiterhin ein Mindestabstand von einem Meter einzuhalten und zwar zu Personen, die nicht im gemeinsam Haushalt leben.

Doch welche Herausforderungen bringen die derzeitigen Maßnahmen nun mit sich? In Deutschland sorgt eine Welle an neuen Infektionen für Aufsehen. Rund 180 Menschen haben am 10. Mai an einem Gottesdienst der „Evangeliums Christen Baptisten“ teilgenommen, neun Menschen liegen im Krankenhaus, rund 200 Menschen aus dem Umfeld der Gemeinde sind mit dem Coronavirus infiziert.

Bericht: Klaus Ther, 2 Minuten

Im „Orientierung“-Studiogespräch Dorothee von Laer Professorin für Virologie, Medizinische Universität Innsbruck

„Weizer Pfingstvision“ unterwegs auf dem „Papst-Franziskus-Pilgerweg“

Seit mehr als 30 Jahren versteht sich die Initiative „Weizer Pfingstvision“ als Impulsgeber für soziale, kulturelle, ökologische und karitative Projekte. Jetzt werden wieder neue Wege beschritten und zwar auf dem „Papst-Franziskus-Pilgerweg“ in der Steiermark.

Zwischen Graz und Weiz laden Stationen dazu ein, über Christsein und Kirche nachzudenken. Ein Ziel der „Weizer Pfingstvision“ ist es, aus dem christlichen Glauben heraus Impulsgeber für das persönliche Umfeld und die Gesellschaft zu sein – im Sinne des Pfingstereignisses, dem Moment, als sich Jüngerinnen und Jünger vor mehr als 2000 Jahren als christliche Gemeinschaft verstanden haben und ihre Erfahrungen in die Welt hinaus trugen.

Bericht: Marcus Marschalek, Länge: 6 Minuten

Kirchen, Kunst und Kultur: Erinnerung an Philipp Harnoncourt

Die „Liebe zum Gottesdienst“ sowie die ökumenische Verständigung zwischen katholischer und orthodoxer Kirche waren ihm ein Herzensanliegen. Philipp Harnoncourt – der jüngere Bruder des berühmten Dirigenten Nikolaus Harnoncourt – setzte sich u.a. für Projekte ein, in denen Kirche und Kunst einander begegneten.

Harnoncourt gründete 1963 an der heutigen Kunstuniversität Graz die Abteilung Kirchenmusik und war neun Jahre lang deren Leiter. Von 1972 bis 1998 war er Vorstand des Instituts für Liturgiewissenschaft, Christliche Kunst und Hymnologie an der Universität Graz. Ab 1986 arbeitete er im Vorstand der ökumenischen Stiftung „Pro Oriente“. Er wurde 89 Jahre alt.

Bericht: Klaus Ther, Länge: 2 Minuten

Caritas-Präsident Landau: „Sozialen Lockdown verhindern“

Er leitet nun auch die Geschicke der katholischen Hilfsorganisation Caritas auf europäischer Ebene: Michael Landau wurde am 19. Mai zum Präsidenten von Caritas Europa gewählt. Große Aufgaben könne man nur gemeinsam bewältigen, meint er.

Die Caritas Europa hat 49 Mitglieder und ist in 46 europäischen Staaten präsent. Michael Landau wurde im Oktober 1992 in Rom zum Priester geweiht. Vor 25 Jahren wurde er Direktor der Caritas Wien, seit 2013 ist er Präsident der Caritas Österreich. Am 23. Mai wurde er 60 Jahre alt.
Ein Team der „Orientierung“ hat Michael Landau getroffen und mit ihm über sozialpolitische Herausforderungen gesprochen. Landau fordert eine Sozialmilliarde, denn jetzt müsse man „einen sozialen Lockdown Österreichs verhindern“.

Bericht: Zoran Dobrić, Länge: 7 Minuten

Ukraine: Kirchen, Politik und Zeiten des Umbruchs

In der Ukraine dominiert nach wie vor die Orthodoxe Kirche des Moskauer Patriarchats, die bei weitem größte Kirche des Landes. Alle anderen orthodoxen Kirchen mit nationalistischer ukrainischer Orientierung galten bis Ende 2018 als schismatisch und wurden von der Weltorthodoxie nicht anerkannt. Das änderte sich mit dem Orthodoxen Weihnachtsfest am 6. Jänner 2019, denn an diesem Tag verlieh im Phanar in Istanbul der ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Bartholomäus I., der sogenannten Orthodoxen Kirche der Ukraine die Autokephalie, sprich die kanonische Selbständigkeit. Damit verbunden sind aber massive kirchliche Spannungen in der Ukraine und den orthodoxen Kirchen der ganzen Welt. Mehr als ein Jahr später sind etwa 600 Pfarren vom Moskauer Patriarchat in die neue Orthodoxe Kirche übergetreten, das ist weniger als ein Prozent aller Pfarren des Moskauer Patriarchats. Verringert haben sich auch die religiösen Spannungen durch den politischen Machtwechsel vor einem Jahr. Denn Präsident Volodimir Selenskij nimmt zu kirchlichen Fragen eine weit gemäßigtere Haltung ein als sein Vorgänger Petro Poroschenko, der ganz auf die nationalistische Karte setzte.

Bericht:

Christian Wehrschütz, Länge: 7 Minuten

Redaktionsleitung und Moderation: Sandra Szabo