Trump mit Bibel

APA/AFP/Brendan Smialowski

USA: Der Präsident, die Proteste und die Bibel

USA: Der Präsident, die Proteste und die Bibel | Spanien: Die Pandemie und die Sorgen um die Seele | Organtransplantationen: Fremdes Herz, neues Leben

Sendungsprofil Orientierung

ORF

7.6.2020, 12.30 Uhr, ORF 2
9.6.2020, 9.30, ORF III
9.6.2020, 11.05, ORF 2
13.6.2020, 11.30 Uhr, ARD ALPHA

USA: Der Präsident, die Proteste und die Bibel

US-Präsident Donald Trump will im kommenden Herbst wiedergewählt werden. Dazu braucht er die Stimmen vieler tendenziell politisch rechtsorientierter Christen. Signale in diese Richtung sind deshalb beabsichtigt: Trump zeigt sich immer wieder mit evangelikalen Predigern, er unterstützte erst vor wenigen Monaten – als erster amerikanischer Präsident - den „March for Life“, eine Veranstaltung von Abtreibungsgegnern.

Für heftige Debatten sorgte nun sein Auftritt mit der Bibel in der Hand vor der Saint John´s Kirche in Washington D.C., inmitten der landesweiten Protestkundgebungen gegen rassistisch motivierte Polizeigewalt. Trump hatte dafür eine friedliche Demonstration gewaltsam räumen lassen. Der US-Präsident marschierte am vergangenen Dienstag zu einem weiteren Termin und besuchte den Andachtsort „The Saint John Paul II. National Shrine“. Vor einer Statue, die Papst Johannes Paul II. darstellt, legte er einen Kranz nieder.

Er löste nicht zuletzt dadurch weiteren Widerstand und Empörung aus – die anglikanische Bischöfin Mariann Edgar Budde protestierte gegen den Auftritt vor ihrer Kirche, baptistische Prediger empfahlen Trump zu „bereuen“ und der katholische Erzbischof Wilton Gregory verurteilte den Besuch des Präsidenten vor der Statue des verstorbenen Papstes aus Polen als „verblüffend und verwerflich“.

Bericht: Klaus Ther, 4 Minuten

Im „Orientierung“-Studiogespräch, zugeschaltet aus Graz Kurt Remele Institut für Ethik und Gesellschaftslehre, Universität Graz

Spanien: Die Pandemie und die Sorgen um die Seele

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen geht in Spanien zurück. Mit Freude werden die Lockerungen der langen Ausgangssperre angenommen. Kommende Woche könnte auch schon das Reisen zwischen den Provinzen wieder möglich sein.

Viele Menschen in Spanien wollen die Pandemie hinter sich lassen und planen bereits den Urlaub. Das in aller Eile errichtete Spital im Madrider Messegelände konnte inzwischen wieder geschlossen werden. Es war ein Symbol des Kampfes von Ärztinnen und Krankenpflegern gegen eine Pandemie, die Spanien völlig unvorbereitet im März überrollte.

Josef Manola hat mit einem Patienten und einem Seelsorger gesprochen, der den von der Außenwelt völlig isolierten Kranken zur Seite stand. Beide sind sich einig: Die Gefahr ist noch nicht vorüber, auch wenn die Spanier die Rückkehr zur Normalität bereits feiern.

Bericht: Josef Manola, Länge: 7 Minuten

Organtransplantationen: Fremdes Herz, neues Leben

Österreich zählt zu den europäischen Ländern mit einer besonders hohen Anzahl an Organtransplantationen. Im Jahr 2019 wurden 731 durchgeführt, das zeigen Zahlen der Stiftung Eurotransplant.

Die Organtransplantation ist in Österreich durch das Transplantationsgesetz geregelt: Als potentieller Organspender gilt jeder Patient, der eine massive irreversible Gehirnschädigung erlitten hat und an keinen weiteren schweren Krankheiten leidet. Das gilt allerdings nicht für Menschen, die sich zu Lebzeiten gegen eine potentielle Organentnahme ausgesprochen haben und sich in das sogenannte Widerspruchsregister eintragen ließen.

Gesetzlich geregelt ist außerdem das sogenannte Hirntodkriterium, demnach jeder Mensch, bei dem sämtliche Funktionen des Hirnstammes, des Groß- und Kleinhirns unumkehrbar ausgefallen sind, als definitiv tot bezeichnet wird. Doch sowohl das als auch die österreichische Widerspruchsregelung werden immer wieder kritisiert.

Ein Team der „Orientierung“ hat mit christlichen Theologen, Islamwissenschaftern und Buddhisten über Organspenden in Österreich gesprochen.

Bericht: Zoran Dobrić, Länge: 7 Minuten

Redaktionsleitung und Moderation: Sandra Szabo