Reformpläne für Sozialakademie sorgen für Aufregung
Reformpläne für Sozialakademie sorgen für Aufregung
Die Katholische Sozialakademie (KSOE) soll umstrukturiert werden - inhaltlich und organisatorisch. Das haben die römisch-katholischen Bischöfe im Zuge der Vollversammlung der Österreichischen Bischofskonferenz Mitte Juni im steirischen Wallfahrtsort Mariazell beschlossen.
Seit die Pläne publik wurden, reißt die Kritik daran nicht ab: Manche befürchten, der KSOE solle in sozialen Fragen der Stachel gezogen werden, andere sehen einen notwendigen Rettungsversuch in einer sich abzeichnenden Finanzkrise. Bekannt wurde außerdem, dass der bisherigen Direktorin Magdalena Holztrattner mit Julien Fenkart ein bekannter Unternehmenssanierer als Finanzdirektor zur Seite gestellt wird.
Für die 13 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter soll es nach Ende der Umbauphase „keine Jobgarantie“ geben. Die KSOE hat erst im vergangenen Jahr ihr 60-Jahr-Jubiläum gefeiert.
Bericht: Mariella Kogler, Marcus Marschalek, Länge 7 Minuten
Hemayat: Hilfe für traumatisierte Kinder
Seit 25 Jahren betreuen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Vereins Hemayat Menschen, die Krieg und Folter überlebt haben. Im vergangenen Jahr wurden 1.309 Menschen begleitet, darunter 178 Kinder und Jugendliche. Manche Kinder, die Gewalt erlebt haben, werden aggressiv, andere ziehen sich zurück, berichten Psychologinnen, die für Hemayat arbeiten.
Viele der jungen Klientinnen und Klienten wurden Zeugen von Brutalität, erlebten, dass Eltern nicht beschützt werden können. Es sind Erfahrungen, für die es zunächst oft keine Worte gibt. Zeichnungen können hier ein Werkzeug sein, um das Erlebte aus der Distanz zu betrachten. Das Wort „Hemayat“ stammt aus dem Persischen und Arabischen und bedeutet „Betreuung“ oder „Schutz“.
Bericht: Sandra Szabo, Länge: 6 Minuten
Im „Orientierung“-Studiogespräch: Nora Ramirez Castillo Psychologin, Hemayat
Sizilien: Kirchliches Engagement gegen Ausbeutung der Erntehelfer
Maximal 50 Cent erhalten Landwirte in der sizilianischen Provinz Ragusa für ein Kilo Tomaten. In Supermärkten zahlen Kunden dafür – je nach Angebot und Tomatensorte – rund 1,5 bis 4 Euro. Unter dem Preisdruck des Lebensmittelhandels leiden vor allem jene Menschen, die in den weitläufigen, heißen und feuchten Gewächshäusern arbeiten.
Manche Agrarunternehmer stellen – auch italienische - Erntearbeiter zumindest nach kollektivvertraglichen Vorgaben an. Doch rund um die Städte Ragusa und Vittoria leben auch Tausende unter katastrophalen Bedingungen, viele haben sich auf der Suche nach Arbeit bereits vor Jahren in Sizilien niedergelassen.
Sie arbeiten meist ohne Verträge und ohne Dokumente. Katharina Wagner hat u. a. mit einer Familie aus Rumänien gesprochen - und mit engagierten Menschen wie etwa Pfarrer Beniamino Sacco, die sich für diese „Unsichtbaren“ am Rand der Gesellschaft einsetzen.
Bericht: Katharina Wagner, Länge: 8 Minuten
Redaktionsleitung und Moderation: Sandra Szabo