orientierung 200726

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Pfad der Erleuchtung: Die Buddhistische Laien-Nonne Claudia Martini

Das „Orientierung-Sommerprogramm“ – an drei Sonntagen vom 19.7. bis inklusive 2.8. – bietet auch in diesem Jahr ausgewählte „Beiträge zum Wiedersehen“: Pfad der Erleuchtung: Die Buddhistische Laien-Nonne Claudia Martini | Vom Surfbrett auf die Kanzel: Das Leben der Pastorin Mira Ungewitter | Ältestes Frauenkloster Europas: Stift Nonnberg in Salzburg | Kraft der Tat: Salzburgerin als Missionarin in Bolivien

Sendungsprofil Orientierung

ORF

26.7.2020, 12.30 Uhr, ORF 2
28.7.2020, 9.00, ORF III
1.8.2020, 11.30 Uhr, ARD ALPHA

Pfad der Erleuchtung: Die Buddhistische Laien-Nonne Claudia Martini

Sie ist seit mehr als zwei Jahrzehnten praktizierende Buddhistin: Die Schauspielerin Claudia Martini. Ihre Hingabe zum Zen-Buddhismus hängt sie nie an die große Glocke. Um noch mehr in den Buddhadharma, die Lehre Buddhas, einzutauchen, ließ sie sich zur Laiennonne weihen.

Ihr spiritueller Lehrer Noritake Roshi aus Japan, ein weltweit hoch angesehener Zenmeister, hat die Weihe vorgenommen. Als Laiennonne kann Claudia Martini ihr normales Leben weiterführen, sie muss nicht zölibatär leben und kann ihrer Arbeit nachgehen.

Auf ihrem buddhistischen Weg jedoch wird sie tiefergehende Ausbildungen im Mutterkloster in Kyoto bekommen, um als Bodhisattva nicht nur ihre eigene Vollendung anzustreben, sondern allen fühlenden Wesen, wie es im Buddhismus heißt, auf ihrem Weg zum „wahren Selbst“ zu helfen.

Die Weihe fand vor zwei Jahren im sogenannten Bergzendo im Naturpark auf der Hohen Wand in Niederösterreich statt. Das buddhistische Meditationszentrum gehört zum Bodhidharma Zendo in Wien. Die Mitglieder dieser buddhistischen Gemeinschaft haben hier einen Ort gefunden, an dem es sich ungestört und in Stille meditieren lässt.

Bericht: Gundi Lamprecht, Länge: 7 Minuten

Vom Surfbrett auf die Kanzel: Das Leben der Pastorin Mira Ungewitter

„Wenn Glaube nicht befreit, wenn er nicht den Wert der Lebensqualität steigert, wenn er nicht mutiger macht, läuft aus meiner Sicht etwas falsch!“, so die baptistische Pastorin Mira Ungewitter. Sie träumt von einer Kirche, in der Platz für unbequeme Fragen, für Zweifel und auch revolutionäre Ideen ist.

Zum Glauben hat die überzeugte Christin über Umwege gefunden. Eigentlich wollte sie Eventmanagerin werden. Und genau von diesen Umwegen, von der Suche nach Gott und ihrer Entscheidung, Pastorin zu werden, handelt auch ihr Buch „Roadtrip mit Gott“.

Darin erzählt sie von einem Glauben, der sie immer wieder neu herausfordere, mitunter an ihre Grenzen bringe, aber auch eine ungeahnte Freiheit spüren lasse. Ungewitter ist Pastorin in der „projekt:gemeinde“ in Wien - einer jungen Baptistengemeinde mit zwei Standorten im zweiten und im dritten Wiener Gemeindebezirk.

Bericht: Karoline Thaler, Länge: 7 Minuten

Ältestes Frauenkloster Europas: Stift Nonnberg in Salzburg

Es ist das älteste durchgehend geführte Frauenkloster Europas: das Stift Nonnberg in Salzburg. Nicht einmal die Nationalsozialisten haben es 1938 durchgesetzt, die Stiftspforten zu schließen. Die Benediktinerinnen, die heute noch dort leben, werden von Angestellten unterstützt.

Denn die gesamte Arbeit im Kloster können die Schwestern schon länger nicht mehr selbst bewältigen, Nachwuchs fehlt. Seit 2017 steht ihnen Veronika Kronlachner als Äbtissin vor: Sie wurde damals mit einer Zweidrittel-Mehrheit von den Schwestern gewählt. Gegründet wurde das Kloster vor mehr als 1300 Jahren. Die „Orientierung“ hatte die seltene Gelegenheit, einen Einblick hinter die Klostermauern zu bekommen.

Bericht: Romy Seidl, Länge: 7 Minuten

Kraft der Tat: Salzburgerin als Missionarin in Bolivien

Als junge Frau fuhr sie mit dem Schiff über den Atlantik, um ihren Lebenstraum in die Tat umzusetzen: Ein Einsatz für Mission und Entwicklungszusammenarbeit im fernen Bolivien sollte es werden. Und so lebt die Halleiner Schulschwester Clara Erlbacher seit mehr als 50 Jahren in Lateinamerika.

Rund 20 Jahre lang war sie als Krankenschwester im „Hospital Santa Isabel“ in San Ignacio tätig. Daneben initiierte sie Jugendgruppen, holte Jugendliche aus dem Drogenmilieu und baute für alleinstehende Mütter Häuser, um sie von gewalttätigen Männern wegzubringen und ihnen zu helfen, unabhängig und selbständig zu leben.

Das alles geschah auch mit Unterstützung aus Österreich, etwa von „SEI SO FREI”, der entwicklungspolitischen Aktion der Katholischen Männerbewegung. Derzeit leitet Clara Erlbacher ein Heim für sexuell missbrauchte Kinder und Jugendliche in Santa Cruz.

Die „Orientierung“ war mit der österreichischen Ordensschwester unterwegs und hat Stationen ihres Wirkens in Bolivien besucht.

Bericht: Marcus Marschalek, Länge: 7 Minuten

Redaktionsleitung und Moderation: Sandra Szabo