Papst empfängt Erdogan im Februar im Vatikan
Erdogan und das katholische Kirchenoberhaupt hatten sich in der Krise um die Anerkennung von Jerusalem als Hauptstadt Israels durch die USA beraten. Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu waren sich Erdogan und der Papst einig, dass der Status der für Muslime, Juden und Christen heiligen Stadt nicht geändert werden dürfe.
Spannungen wegen Armenier-Gedenken
In der Vergangenheit hat es aber auch immer wieder Spannungen zwischen der Türkei und dem Kirchenstaat gegeben: 2016 etwa stufte Franziskus das Massaker an den Armeniern bei einem Besuch in Eriwan erneut als Völkermord ein.
Ankara zog darauf seinen Vertreter beim Heiligen Stuhl zwischenzeitlich aus Rom ab. Der damalige Vize-Regierungschef und heutige Verteidigungsminister Nurettin Canikli warf dem Papst daraufhin eine „Kreuzfahrermentalität“ vor. Die Lage entspannte sich dann wieder; der türkische Botschafter Mehmet Pacaci kehrte 2016 zurück.
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Beziehungen seit 1960
Bei einem Zusammentreffen mit Erdogan in Ankara 2014 hatte Papst Franziskus Meinungs- und Glaubensfreiheit angemahnt. Franziskus war damals der erste Staatsgast im neuen prunkvollen Palast von Erdogan.
Der Vatikan und die Türkei nahmen 1960 unter Papst Johannes XXIII. (1958-1963) volle diplomatische Beziehungen auf. Diese wurden zuletzt unter Papst Franziskus getrübt, als er im Jahr 2015 die Massaker an den Armeniern in einer Messe als „Völkermord“ bezeichnete.
religion.ORF.at/APA
Mehr dazu:
- Papst telefonierte mit Erdogan über Jerusalem-Frage
(religion.ORF.at; 29.12.2017)