Junger Christ in Pakistan wegen Blasphemie verurteilt
Der heute 21-Jährige sei 2011 festgenommen worden, weil er Textnachrichten, in denen der Prophet Mohammed beleidigt wurde, an muslimische Geistliche verschickt habe, sagte Staatsanwalt Sheikh Javed am Montag der Nachrichtenagentur dpa. Bei dem Geheimprozess in einem Gefängnis in der zentralen Provinz Punjab wurde der junge Mann außerdem zu einer Geldstrafe in Höhe von 200 000 Rupien (rund 1560 Euro) verurteilt.
Staatsanwalt will Todesurteil
Üblicher Weise wird Gotteslästerung in Pakistan mit dem Tod bestraft. Der Staatsanwalt sagte, er werde Revision beantragen, um ein Todesurteil zu erreichen. Der christliche Verteidiger des Jungen, der seinen Namen aus Furcht um sein Leben nicht nennen wollte, kündigte ebenfalls Berufung an.
Das Blasphemiegesetz war in Pakistan in den 1980er-Jahren eingeführt worden. Es gilt Kritikern als ein Instrument zur Verfolgung religiöser Minderheiten. In der Vergangenheit hatte es mehrfach harte Urteile wegen angeblicher Gotteslästerung gegeben. Im vorigen Jahr machte die Inhaftierung einer geistig zurückgebliebenen jungen Christin international Schlagzeilen. Sie wurde allerdings aus Mangel an Beweisen freigesprochen.
dpa
Mehr dazu:
- Blasphemie-Urteile in Ägypten: NGOs besorgt (religion.ORF.at; 5.6.2013)
- Metropolit: Keine Bedenken gegen Blasphemiegesetz (religion.ORF.at; 28.6.2013)