Wiener Religionenkonferenz beschließt Kooperationen

Das vom König-Abdullah-Dialogzentrum organisierte Global Forum schloss am Dienstag mit der Bekanntgabe von Kooperationsabkommen zwischen verschiedenen internationalen Partnern.

Der Weltfriede kann nur durch eine Gewinnung der Jugend für Toleranz, Bildung und Dialog gesichert werden: Das hat der frühere UNESCO-Generaldirektor Federico Mayor Zaragoza und jetzige Direktor der UN-Initiative „Culture of Peace“ am Dienstag zum Abschluss der Jahreskonferenz des Wiener König-Abdullah-Dialogzentrums KAICIID betont. An der Konferenz im Wiener Hilton-Hotel zum Thema „The Image of the Other/Das Bild des Anderen“ nahmen 500 Religionenvertreter - darunter Kurienkardinal Jean Louis Tauran - sowie dialogerfahrene Experten teil. Das KAICIID wird von Saudi-Arabien finanziert; auch mehrere in der Regierung tätige Vertreter der saudischen Herrscherfamilie waren zu dem Kongress gekommen.

Schlussveranstaltung Global Forum im Wiener Hilton Hotel

König-Abdullah-Dialogzentrum

Zum Schluss der Konferenz wurden Kooperationsabkommen zwischen KAICIID und verschiedenen internationalen Partnern, wie etwa der Afrikanischen Union unterzeichnet

Kooperationsabkommen

Beim Abschlusspodium wurden Kooperationsabkommen zwischen KAICIID und verschiedenen internationalen Partnern wie der Afrikanischen Union, der Islamischen Organisation für Bildung, Wissenschaft und Kultur (ISESCO), der World Scouts Foundation, der UNESCO und den Universitäten Montreal und Wien bekannt gegeben. Die Abkommen sollen die Zusammenarbeit zwischen KAICIID und den erwähnten Partnern auf dem Gebiet des Dialogs und in anderen Bereichen von gemeinsamem Interesse verbessern.

KAICIID wird mit der ISESCO bei der gemeinsamen Organisation von Dialogfortbildungskursen für Imame und muslimische Gelehrte sowie für religiöse Führer zusammenarbeiten. Die World Scout Foundation freut sich nach eigenen Worten darauf, 2014 gemeinsam mit dem Zentrum ein Dialog-Training mit interreligiösen Pfadfinderleitern zu organisieren. Die mit der Afrikanischen Union unterzeichnete Absichtserklärung zielt auf inhaltliche Beiträge zum Interfaith Forum der Union.

KAICIID-Generalsekretär Faisal Bin Muaammar betonte, dass Jugend und Bildung Kernbereiche seien, in denen das Zentrum aktiv sein wolle. Ziel sei, die wechselseitigen Beziehungen durch tieferes Verständnis zu verbessern „und damit den Versuchungen des Extremismus entgegenzuwirken“.

Patriarch Bartholomaios und Kardinäle in Wien

Gleich im Anschluss an die KAICIID-Dialogkonferenz findet, ebenfalls im Wiener Hilton, ab Mittwoch die IX. „Religions for Peace“-Weltversammlung mit u.a. dem Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I. sowie den Kardinälen John Onaiyekan (Nigeria) und Raymundo Damasceno Assis (Brasilien) statt. Mehrere Hundert Angehörige verschiedener Religionen - Christen, Juden, Muslime, Buddhisten, Hinduisten und andere - nehmen teil. Trägerorganisation des Treffens ist die WCRP („World Conference of Religions for Peace“), die konfessionell nicht gebunden ist. Papst Johannes Paul II. hatte vor 20 Jahren mit einer Einladung der WCRP in den Vatikan die 1986 mit dem Friedensgebet in Assisi begonnene Linie fortgesetzt, die darauf abzielt, in einer „größeren Ökumene“ die religiösen Kräfte im Dienste des Weltfriedens zu sammeln.

Ein wichtiges Debattenthema dürfte bei der Konferenz die Frage religiös motivierter Gewalt sein. Der Generalsekretär der Konferenz, William F. Vendley, hatte vor einiger Zeit erklärt, er sei sich der Tatsache bewusst, dass es sehr schwierig sei, mit der Frage religiös motivierter Gewalt umzugehen.

Die WCRP wurde mit dem Ziel gegründet, Dialog und Zusammenarbeit zwischen den Gläubigen unterschiedlicher Religionen und Bekenntnisse zu fördern. Sie ist heute in 60 Ländern vertreten. Sie wird von der UNO als Nicht-Regierungsorganisation anerkannt.

KAP, religion.ORF.at

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