Ukraine: Kirchen warnen vor Stimmenkauf bei Wahl

Die ukrainischen Religionsführer warnen vor der Bestechung von Wählern bei der Parlamentswahl am Sonntag: „Verkaufen Sie Ihre Stimme weder für Geld oder materielle Dinge, noch für süße Versprechungen“, appellierten sie.

Die Warnung erschien in einem am Donnerstag in Kiew veröffentlichten Wahlaufruf des Gesamtukrainischen Rates der Kirchen und Religionsgemeinschaften, wie Kathpress meldete.

„Treffen Sie ihre Wahl ehrlich und gewissenhaft“, heißt es weiter. Als Verstöße gegen die Gebote Gottes werden in dem Aufruf der Betrug und die Bestechung von Wählern, das Verbreiten von unrealistischen Wahlversprechen und die Fälschung des Wahlergebnisses angeprangert.

Mehr Gewicht bei der Regierungsbildung

Das neue Parlament habe die wichtige Aufgabe, Frieden und territoriale Integrität der Ukraine sicherzustellen und Reformen und die wirtschaftliche Entwicklung zu fördern. Die Religionsführer verweisen zudem darauf, dass die neuen Abgeordneten wegen einer Verfassungsänderung mehr Gewicht bei der Regierungsbildung haben. Deshalb sollten Wähler ihre Stimme noch verantwortungsvoller als bisher abgeben.

Dem Rat der Kirchen und Religionsgemeinschaften gehören 18 Kirchen und Religionsgemeinschaften, die zusammen laut eigenen Angaben über 90 Prozent der ukrainischen Gesamtbevölkerung vertreten an. Den halbjährlich wechselnden Vorsitz hat zur Zeit Patriarch Filaret Denysenko von der 1991 gegründeten „Ukrainisch-orthodoxen Kirche des Kiewer Patriarchats“ inne. Das frühere Oberhaupt der griechisch-katholischen Kirche der Ukraine, Kardinal Ljubomyr Husar, hatte am Dienstag ebenfalls Stimmenkauf und Populismus verurteilt, so Kathpress.

religion.ORF.at/APA

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