Hagia Sophia: Erneut Debatte über Nutzung als Moschee

Der neue türkische Kulturminister Yalcin Topcu befürwortet die Umwandlung der Hagia Sophia in Istanbul in eine Moschee. Er wünsche sich das von ganzem Herzen, sagte Topcu laut Presseberichten vom Donnerstag.

Die Debatte über die Zukunft des Gotteshauses in der Istanbuler Altstadt lebt durch die Aussagen des türkischen Kulturministers wieder auf. Die islamistische Zeitung „Yeni Akit“ berichtete, aus religiösen Kreisen erhalte der Minister viel Unterstützung.

Religiöse Befürworter

Vor Topcu, der in der derzeitigen Übergangsregierung bis zu den Neuwahlen im November für Kultur und Tourismus zuständig ist, hatten sich bereits namhafte Politiker der islamisch-konservativen Partei AKP von Präsident Recep Tayyip Erdogan für die Umwandlung der Hagia Sophia in eine Moschee ausgesprochen. Der Minister ist jedoch der erste für Kulturgüter zuständige Ressortchef, der sich für einen solchen Schritt ausspricht.

Die Hagia Sophia war von ihrer Errichtung im 6. Jahrhundert bis ins 15. Jahrhundert die Reichskirche der Byzantiner und wurde nach der Eroberung durch die muslimischen Osmanen zur wichtigsten Moschee des Osmanischen Reiches, das im Ersten Weltkrieg zerbrach. Seit den 1930er-Jahren ist die Hagia Sophia ein Museum, in dem Gottesdienste aller Art verboten sind.

religion.ORF.at/APA

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