Zwei Tote bei riesiger Prozession in Manila

Bei der größten religiösen Prozession auf den Philippinen sind am Samstag zwei Männer gestorben. Ein 27-Jähriger sei nach Krämpfen bewusstlos geworden, ein 54-Jähriger erlitt demnach einen Herzinfarkt, berichtete das Rote Kreuz.

Im vergangenen Jahr starben bei der Prozession zwei Menschen. Bei der Feier sind mehr als eine Million Gläubige auf den Beinen. Sie huldigen in der Millionenmetropole Manila einer lebensgroßen Jesus-Statue, dem Schwarzen Nazarener, die durch die Straßen getragen wird. „Die Menschenmassen sind wie eine Welle im Meer“, sagte der Direktor der Zivilverteidigung in der Millionenmetropole, Johnny Uy. „Wir rechnen damit, dass noch mehr Menschen kommen.“

Manila Prozession

APA/AFP/Jay Dirceto

Bei der Feier sind mehr als eine Million Gläubige auf den Beinen eine Person ist gestorben

Glaube an magische Kräfte

Der „Schwarze Nazarener“ wird jedes Jahr am 9. Jänner durch die Straßen getragen. Viele Menschen versuchen, die Statue zu küssen oder Tücher zu ergattern, die die Statue berührt haben. Sie glauben, dass die Tücher dann magische Kräfte haben und etwa Kranke heilen können. Wegen der Menschenmassen dauert die Prozession oft mehr als 20 Stunden. Bei sengender Hitze fallen jedes Jahr Hunderte Gläubige in Ohnmacht oder werden im Gedränge verletzt.

Laut Polizei nahmen 1,5 Millionen Menschen an dem jährlich stattfindenden Fest des Schwarzen Nazarener teil. Kritiker sehen in der Prozession Götzenanbetung, doch die katholische Kirche betrachtet sie als leidenschaftlichen Ausdruck des Glaubens.

Die Philippinen sind das einzige mehrheitlich katholische Land Asiens. Mehr als 80 Prozent der Einwohner sind Katholiken, und die meisten sind tief gläubig. Spanische Missionare brachten die Statue im 17. Jahrhundert aus Mexiko mit. Sie ist wahrscheinlich schwarz, weil bei der Überfahrt ein Brand an Bord des Schiffes ausbrach.

religion.ORF.at/APA

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