Erzdiözese Salzburg: „Neue und mutige Wege“

Mit einer Auftaktveranstaltung im Salzburger Dom hat für die Erzdiözese am Pfingstmontag der „Zukunftsprozess 2018“ begonnen. Ziel ist es, „neue und mutige Wege in die Zukunft zu gehen“.

„Neue und mutige Wege“ war auch der Grundtenor eines Presegesprächs vor dem Auftaktfest mit Erzbischof Franz Lackner und Prälat Balthasar Sieberer als Projektleiter. Als Impulsgeber dazu eingeladen waren der Innsbrucker Pastoraltheologe Christian Bauer, die Wiener Pastoralamtsleiterin Veronika Prüller-Jagenteufel und der in Graz lehrende Markenentwickler Franz Hirschmugl.

Salzburgs Erzbischof Franz Lackner

APA/Franz Neumayr

Erzbischof Franz Lackner möchte „neue und mutige Wege“ gehen

Das Ende mancher pastoraler Handlungen

Wie können wir das Evangelium zeitgemäß verkünden? Oder mit anderen Worten gesprochen: Wie kommt mehr Liebe in diese Welt, diese Fragen sind leitend für den Vorgang, der bis zum Rupertifest am 24.9.2018 dauert, dem 50. Jahrestag der Diözesansynode nach dem Konzil. Vorgegebene Ziele lauten u.a.: „pastorale Handlungen beenden, die nicht mehr möglich oder nötig sind“ oder „Kostbares wertschätzen und weitertragen“.

Das Auftaktfest und der zweijährige Prozess stehen unter dem Motto „Gott und die Welt“. Dabei sollen Pfarren, Gruppen und Einrichtungen aus sich herausgehen und „Verbündete für das Evangelium suchen“, wie einer der Referenten des Auftaktfestes, der Innsbrucker Pastoraltheologe Christian Bauer, betonte.

Drei Schwerpunkte werden die Projekte prägen, die bis zum Abschlussfest am Rupertitag 2018 zum Mitmachen einladen: Im „Hinhören“ soll auf unterschiedliche Lebenswelten eingegangen und die Botschaft des Evangeliums neu entdeckt werden. Das „Beten“ soll diesen Weg der Menschen mitprägen und in Rückhalt, Wertschätzung, Offenheit und Vertrauen zum Ausdruck bringen. „Handeln“ bedeutet das konkrete Anstoßen und Durchführen von Initiativen, die letztlich die zeitgemäße Verkündigung des Evangeliums zum Ziel haben.

„Es müssen sich wirklich alle bewegen“

„Der Salzburger Zukunftsprozess wird erst einen Aufbruch ermöglichen, wenn wirklich alle sich bewegen“, so die Botschaft des Innsbrucker Pastoraltheologen an die haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Erzdiözese.

Er versichert, dass der Aufbruch nicht nur bedeute, den internen Strukturwandel der Kirche im Geist des Evangeliums zu gestalten. In diesem Geist müsse vielmehr auch gegen die Feinde einer offenen Gesellschaft wie religiöse Fundamentalisten oder politische Extremisten Stellung bezogen werden.

„Geist Gottes, statt struktureller Fragen im Vordergrund“

Erfahrungsbezogene Hilfestellungen für den Zukunftsprozess brachte die Wiener Pastoralamtsleiterin Prüller-Jagenteufel ein, die bereits seit einigen Jahren einen ähnlichen Prozess in der Erzdiözese Wien maßgeblich gestaltet.

„Entwickeln Sie Ihr Tun aus der Bibel heraus“, ist einer ihrer Ratschläge. Dabei warnte sie vor der Verführung, „strukturelle Fragen in den Vordergrund zu stellen“. Es gelte vielmehr „auf den Geist Gottes zu hören und ihm zu folgen“. Dazu brauche es „Mut“, was in sich schon ein Gewinn sei.

Der Markenexperte Hirschmugl lenkte von erfolgreichen Projekten in der Wirtschaft her kommend den Blick auf den gegenwärtigen „Chef“ in der Kirche: Papst Franziskus wolle, „dass wir Reichen die Komfortzone verlassen“, meinte Hirschmugl.

Beim jetzt begonnen Zukunftsprozess sollte als Motto gelten. „Es darf ruhig ein bisschen anstrengend sein. Sonst kommt nämlich nicht mehr Liebe in die Welt.“ Auferstehung als Neubeginn sei auch heute jederzeit möglich und nötig. Der Auftrag zur Erneuerung aus dem Konzil („Aggiornamento“) sei seit den 60er-Jahren stecken geblieben, daher brauche es dringend neue Formen und Formate, so Hirschmugl.

religion.ORF.at/KAP

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