Papst-Reisen 2016: ein Rückblick in Bildern

Die Auslands-Reisen des Papstes im Jahr 2016 führten Franziskus über Kuba nach Mexiko. Die griechische Insel Lesbos besuchte er im April, vor dem Sommer Armenien. Im Sommer war der Papst beim Weltjugendtag in Polen, im Herbst folgten der Kaukasus und Schweden.

Papst Franziskus war im Februar 2016 eine Woche in Mexiko unterwegs. Neben dem historischen Treffen mit dem russisch-orthodoxen Patriarchen, auf Kuba, standen viele heikle Termine auf dem Reiseplan - darunter eine Messe am Grenzzaun zwischen Mexiko und den USA.

Papst trifft erstmals russisch-orthodoxen Patriarchen

Angesichts von Krieg und Terror in der Welt wollen Papst Franziskus und der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill I. die Christenheit wieder stärker zusammenführen.

Papst Franziskus und Patriarch Kyrill I.

APA/AFP/POOL/Alejandro Ernesto

Franziskus und Kyrill I. wollen in Zukuft gemeinsame Wege gehen

Eindringlich mahnten sie zu einem Friedensschluss in Syrien. „In einer Welt, die von uns nicht nur Worte, sondern auch konkrete Taten erwartet, möge diese Begegnung ein Zeichen der Hoffnung für alle Menschen guten Willens sein“, heißt es in der gemeinsam unterzeichneten Erklärung nach ihrem Treffen in der kubanischen Hauptstadt Havanna.

Im April reiste Papst Franziskus nach Griechenland um sich vor Ort ein Bild der Flüchtlingssituation zu verschaffen.

Papst holt syrische Flüchtlinge von Lesbos nach Rom

Papst Franziskus, Patriarch Bartholomaios I. von Konstantinopel und Erzbischof Hieronymos II. von Athen gedachten in einem Schiff vor der Küste von Lesbos der etwa 500 in der Ägäis ertrunkenen Flüchtlinge.

Bei seinem Besuch auf der griechischen Insel Lesbos hat Papst Franziskus den dort festsitzenden Flüchtlingen Mut zugesprochen und stärkere internationale Anstrengungen zur Bewältigung der Krise gefordert. Auf dem Rückflug nahm er zwölf syrische Flüchtlinge mit in den Vatikan.

Noch vor dem Sommer reiste Papst Franziskus nach Armenien und rief zum Frieden auf.

Papst ruft Armenier und Türken zur Versöhnung auf

„Gott segne eure Zukunft und gewähre, dass der Weg der Versöhnung zwischen dem armenischen und dem türkischen Volk wiederaufgenommen werde“, sagte er anlässlich eines ökumenischen Friedensgebets auf dem Platz der Republik in Jerewan. Zugleich mahnte der Papst eine friedliche Beilegung des Konflikts zwischen Armenien und dem Nachbarland Aserbaidschan um die Region Bergkarabach an.

Papst Franziskus und das Oberhaupt der armenisch-apostolischen Kirche, Katholikos Karekin II.

Reuters/Alessandro Bianchi

Papst Franziskus und das Oberhaupt der armenisch-apostolischen Kirche, Katholikos Karekin II. pflanzen gemeinsam einen Baum

Im Sommer reiste Papst Franziskus nach Polen, zum Weltjugendtag. Im Rahmen der Polenreise besuchte Papst Franziskus das ehemalige Konzentrationslager Auschwitz.

Papst besuchte NS-Vernichtungslager Auschwitz

Papst Franziskus durchschritt allein das Eingangstor des früheren Stammlagers, über dem der zynische Spruch „Arbeit macht frei“ steht. Franziskus zog sich in der Todeszelle auf eine Bank zurück und verharrte dann etwa 15 Minuten im stillen Gebet.

Papst Franziskus in Auschwitz

APA/AFP/Filippo Monteforte

Papst Franziskus betritt allein das NS-Vernichtungslager Auschwitz

Papst Franziskus per Straßenbahn zum Weltjugendtag

Franziskus hat sich per „Tram de Papa“ auf den Weg zu den Teilnehmern des Weltjugendtags in Polen gemacht. Sein erster Gottesdienst mit Zehntausenden jungen Katholiken aus aller Welt sollte auf den Blonia-Wiesen in Krakau stattfinden. Zu den Mitreisenden in der Bahn gehörten Freiwillige des Weltjugendtages und behinderte Jugendliche.

Papst Straßenbahn

Agencja Gazeta/Slawomir Kaminski/via REUTERS

Die Straßenbahn wurde in den päpstlichen Farben gestrichen und erhielt das vatikanische Papamobil-Kennzeichen „SCV1“

Die päpstliche Straßenbahn wartete vor dem Bischofspalast, wo trotz strömenden Regens zahlreiche Pilger und Krakauer dem Kirchenführer zuwinkten. Mit der Fahrt in der in den Kirchenfarben weiß und gelb gestrichenen Tram will Franziskus Umweltbewusstsein demonstrieren.

Krakau Straßenbahn Papst

REUTERS/Stefano Rellandini

Papst Franziskus leistet einen Beitrag zum Umweltschutz

Im Herbst reiste Papst Franziskus in den Kaukasus, wo er von den georgischen Bischöfen starken Gegenwind verspürte.

Georgische Bischöfe boykottieren Papstmesse

Offizielle Vertreter der georgisch-orthodoxen Kirche sind der Papstmesse in Tiflis ferngeblieben. Anders als vorgesehen wohnte keine Delegation des Patriarchats dem Gottesdienst mit Franziskus bei.

Vatikansprecher Greg Burke erklärte dazu, das Kirchenrecht der georgisch-orthodoxen Kirche verbiete den Bischöfen die Teilnahme an einer katholischen Feier. „Wir akzeptieren diese Entscheidung“, sagte der Sprecher.

Stadion in Tiflis

APA/AFP/Vincenzo Pinto

Papstmesse im Stadion von Tiflis

Von Georgien reiste der Papst weiter ins benachbarte Aserbaidschan, wo er den wenigen Katholiken im muslimisch geprägten Aserbaidschan Mut zugesprochen hat.

Papst spricht Katholiken in Aserbaidschan Mut zu

Sie seien eine „kleine, in den Augen Gottes ganz kostbare Herde“, sagte er den Teilnehmern einer Messe in der Hauptstadt Baku. Zugleich ermahnte der Papst die Katholiken zu Verbundenheit untereinander. „Der Herr, der die Harmonie in der Unterschiedlichkeit schafft, wird euch beschützen“, sagte Franziskus.

Papstmesse in Baku

APA/AFP/POOL/Alessandra Tarantino

Papst Franziskus feierte mit 300 bis 400 Personen Gottesdienst in Baku

An der Messe im katholischen Seelsorgezentrum nahmen rund 300 bis 400 Gläubige teil, hauptsächlich in Aserbaidschan berufstätige Ausländer und deren Familien. Mit Rücksicht auf die internationale Zusammensetzung sprach Franziskus weite Teile der Messtexte auf Englisch.

In dem muslimisch geprägten Land gibt es nach den Statistiken des Vatikans nur 570 Katholiken. Von den 9,9 Millionen Einwohnern Aserbaidschans sind nach unterschiedlichen Angaben 88 bis 96 Prozent Muslime, die überragende Mehrzahl Schiiten.

Papst in Baku

APA/AFP/OSSERVATORE ROMANO/HO

Papst Franziskus wurde von einer überschaubaren Menge an Personen in Baku begrüßt

Im Spätherbst besuchte Papst Franziskus Schweden. Mit einem Besuch beim Treffen des Lutherischen Weltbundes (LWB) hat Papst Franziskus ein wichtiges Zeichen für die Ökumene gesetzt.

Historischer Gottesdienst mit Lutherischem Weltbund

Mit einer starken Geste hat Papst Franziskus seine Forderung nach einer weiteren Annäherung von Katholiken und Protestanten untermauert. Zum Auftakt des 500. Jubiläumsjahres der Reformation 2017 feierte er mit Vertretern des Lutherischen Weltbundes einen Gottesdienst.

Präsident des Lutherischen Weltbundes (LWB), Munib Younan, Papst Franziskus und der General Sekretär des Lutherischen Weltkongresses, Martin Junge

APA/AFP/Andrew Medichini

Der Präsident des Lutherischen Weltbundes (LWB), Munib Younan, Papst Franziskus und der General Sekretär des Lutherischen Weltkongresses, Martin Junge beten gemeinsam

Die Begegnung und das gemeinsame Reformationsgedenken wurden als „historisch“ bezeichnet, auch wenn die Kirchenvertreter im Vagen blieben, wie weit die Gemeinsamkeit reichen kann.

religion.ORF.at/KAP/KNA/APA/dpa/AFP

Mehr dazu:

Jahresrückblick: Mordender Gott und verhüllte Frauen
(religion.ORF.at; 31.12.2016)