Treffen von Bischöfen aus USA und Mexiko

Bischöfe aus Mexiko und den USA treffen sich von 13. bis 15. Februar im texanischen Brownsville. Thema der Begegnung sollen gemeinsame Anstrengen der Kirchen beider Länder zur Unterstützung von Migranten sein, sagte der Generalsekretär der mexikanischen Bischofskonferenz.

Bei dem Treffen sollen auch die jüngsten Ankündigungen des US-amerikanischen Präsidenten Donald Trump zum Bau einer Mauer zwischen beiden Ländern sowie zu geplanten Abschiebungen von Einwanderern ohne gültige Papiere thematisiert werden. Die US-Bischöfe kritisieren ebenso wie ihre mexikanischen Amtskollegen den geplanten Mauerbau an der Grenze zu Mexiko.

Grenzstreifen zwischen Mexiko und USA

APA/AP/Victor Calzada/The El Paso Times

Der Grenzstreifen zwischen USA und Mexiko

Einwanderungspolitik mit Würde

In einer Erklärung des Vorsitzenden der US-Bischofskonferenz, Kardinal Daniel DiNardo, heißt es, der Bau einer Mauer an der Grenze zu Mexiko „macht Migranten nur anfälliger für Menschenhändler und Schlepper“. Die Kirche bleibe fest in ihrem „Engagement für eine Reform, die umfassend, mitfühlend und von gesundem Menschenverstand getragen ist“.

Eine Mauer destabilisiere auch die vielen lebendigen und miteinander verbundenen Gemeinschaften, „die in Frieden diesseits und jenseits unserer Grenze leben“. Die texanische Erzdiözese Galveston-Houston, die von DiNardo geleitet wird, engagiere sich seit langem „für eine Einwanderungspolitik, die gleichzeitig die Menschenrechte, die Würde und die Heimat schützt“.

Trump hatte am kurz nach Amtsantritt seine Order zum Bau einer Grenzmauer zwischen den USA und Mexiko unterzeichnet, wie er es im Wahlkampf immer wieder angekündigt hatte. Die Planungen dafür sollen sofort, der Bau in Kürze beginnen. Am Ende soll die bislang nur teilweise mit Metallzäunen und Sperranlagen versehene Grenze im Süden der USA auf der vollen Länge von rund 3.100 Kilometern mit einer hohen Mauer befestigt sein. Die US-Regierung will damit Drogenhandel und vor allem die Einwanderung ohne Aufenthaltsgenehmigung unterbinden.

Scharfe Kritik an Trump

Der wegen seines Einsatzes für die Rechte von Migranten bekannte mexikanische Priester Alejandro Solalinde bezeichnete Trump am Montag in der Zeitung „Espectador“ wörtlich als „sozial und geistig krank“. Trump repräsentiere nicht die USA, sondern symbolisiere das Schlimmste im Menschen: Hass, Rassismus und Frauenfeindlichkeit, so der Geistliche.

Chance für Lateinamerika

Er zeigte sich jedoch zuversichtlich, dass die Migranten auch diese Ära überstehen würden. „Sie haben mehr Kraft als Trump.“ Noch gefährlicher als eine Mauer an der Grenze zwischen den USA und Mexiko seien für die Migranten derzeit kriminelle Kartelle im Norden Mexikos.

Solalinde bezeichnete die aktuelle politische Lage zugleich als große Chance für Lateinamerika, eine Einheit zu bilden und sich so gegenseitig zu stärken. Der Priester ist Gründer einer Unterkunft für Migranten mit dem Namen „Hermanos en el Camino“ (Brüder auf der Reise) in Ixtepec im Bundesstaat Oaxaca und Träger des Nationalen Menschenrechtspreises. Der katholische Priester hatte in den vergangenen Jahren wegen seines sozialen Engagements zahlreiche Morddrohungen erhalten.

religion.ORF.at/KAP

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