Vatikan: Anklage wegen Geldwäsche eingelangt

Beim Vatikangericht ist in den vergangenen Tagen eine erste Anklage wegen des Verdachts auf Geldwäsche eingegangen. Das geht aus einem Bericht des vatikanischen Staatsanwaltes Gian Piero Milano hervor.

Die Anklage sei auch Dank internationaler Zusammenarbeit möglich geworden, erklärte Milano. Er teilte weiter mit, dass auf diese erste Initiative hin „in Kürze“ eine zweite folgen werde.

Geldwäsche Vorwürfe Vatikan

dpa/dpaweb/dpa/Achim Scheidemann

Im Vatikan wurden Maßnahmen gegen Geldwäsche in den vergangenen Jahren internationalen Standards angepasst

Millionenbeträge beschlagnahmt

Wegen des Verdachts auf Geldwäsche beschlagnahmte die Justiz im Vatikan im Zeitraum von 2013-2017 dem Bericht nach 21.847.983,23 Euro sowie 4.762.850,25 US-Dollar und weitere Gelder in diversen Währungen.

Der Staatsanwalt wertete dies als Ergebnis der vom Vatikan getroffenen Maßnahmen gegen Geldwäsche, die in den vergangenen Jahren internationalen Standards angepasst wurden. Unabhängige Fachleute des Europaratskomitees Moneyval bescheinigten dem Vatikan so etwa 2015 beachtliche Fortschritte auf diesem Gebiet, beanstandeten unter anderem aber fortwährende Defizite in der Strafverfolgung.

Papst Benedikt XVI. (2005-2013) hatte Ende 2010 die vatikanische Finanzaufsichtsbehörde „Autorita di informazione finanziaria“ (AIF) gegründet, die verdächtige Geldflüsse an die vatikanische Justiz weiterleitet. Chef der AIF ist der Schweizer Rene Brülhart, der zuvor die Anti-Geldwäsche-Behörde von Liechtenstein leitete.

religion.ORF.at/KAP

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