Bischof Tebartz-van Elst bezieht Vatikan-Büro
Tebartz-van Elst hatte im Oktober 2013 nach einer deutschlandweiten Empörungswelle um die hohen Baukosten der Limburger Bischofsresidenz dem Papst seinen Rücktritt angeboten. Papst Franziskus nahm den Rücktritt vor einem Jahr, am 26. März 2014, offiziell an.
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Christliche Lehre in einfachen Sätzen
Bereits damals teilte der Vatikan mit, Tebartz-van Elst werde „zu gegebener Zeit mit einer anderen Aufgabe betraut werden“. Der von Erzbischof Rino Fisichella geleitete Päpstliche Rat wurde von Papst Benedikt XVI. im Jahr 2010 gegründet.
Er soll Empfehlungen für die Bischöfe in der westlichen Welt entwickeln, wie die Weitergabe des christlichen Glaubens an die unterschiedlichen Generationen besser gelingen kann. Dabei spielen „Katechismen“ - also Bücher, in denen die christliche Lehre in einfachen Sätzen zusammengefasst wird - eine zentrale Rolle. Papst Franziskus hat die Behörde vor wenigen Tagen zusätzlich mit der Vorbereitung des im Dezember beginnenden außerordentlichen Heiligen Jahres beauftragt.
Behörden-Palazzo außerhalb des Vatikanstaates
Die Behörde für die Neuevangelisierung ist zusammen mit weiteren vatikanischen Gremien in einem großen Gebäude außerhalb des Vatikanstaates unweit des Tiber untergebracht. Der Vatikan hatte den Palazzo im Jahr 2003 erworben und restauriert.
Anschließend waren nach und nach verschiedene vatikanische Behörden eingezogen, im Herbst 2006 zunächst der Einheitsrat und der Rat für den interreligiösen Dialog. Später wechselten auch einige vatikanischen Ministerien aus dem römischen Stadtteil Trastevere hierher, darunter der Kulturrat und der Rat „Cor unum“. Außerdem haben der Medienrat, einige Behörden der Güterverwaltung APSA und der Vatikanischen Bibliothek dort ihren Sitz.
religion.ORF.at/KAP
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