Wenn Grabsteine Geschichten erzählen

Themen: Der jüdische Friedhof Eisenstadt; Das Wiener Sargatelier; Bischof Bünkers Plädoyer für mehr Europa; Bibelessay von Karl Schauer

Wenn Grabsteine Geschichten erzählen – Der jüdische Friedhof in Eisenstadt

Er wird zu den bedeutendsten jüdischen Friedhöfen Europas gezählt: der ältere jüdische Friedhof von Eisenstadt. Kein Wunder, wenn man bedenkt, dass die burgenländische Landeshauptstadt einst, in Mittelalter und Neuzeit, eine jüdische Metropole war. Wer heute den Friedhof besucht, kann an Ort und Stelle viel über jüdisches Leben und die hier Begrabenen erfahren. Denn seit ein paar Jahren kann man sich mittels App über jede einzelne der 1085 Grabstätten informieren. Stefan May hat das getan und sich vom Leiter des jüdischen Museums Eisenstadt die großen und kleinen Geschichten des Friedhofs erzählen lassen.

Das Sargatelier – Über die Individualisierung des Trauerns

Der Verlust geliebter Menschen hinterlässt Angehörige oft hilflos oder ohnmächtig. Der Prozess vom Zeitpunkt des Todes bis zur Bestattung läuft vielerorts automatisiert, für manche mitunter steril, unpersönlich ab. So hat es auch die Wienerin Romana Maschek erlebt, als ihre Eltern vor einigen Jahren kurz nacheinander gestorben sind.

Sargatelier Wien Romana Maschek

ORF/Kerstin Tretina

Romana Maschek in ihrem Sargatelier

Die Holzbauingenieurin hat die Initiative ergriffen und mit ihrer speziellen Art der Trauerarbeit begonnen: Sie hat die Särge ihrer Eltern selbst gestaltet. Einige Zeit später bietet sie nun als Begleiterin Workshops für Angehörige an, die die Verabschiedung ihrer Lieben selbst in die Hand nehmen wollen - oder gestaltet Särge in deren Auftrag. Kerstin Tretina über eine empathische Wiener Handwerkerin und die Individualisierung des Trauerns .

Sargatelier Wien

ORF/Kerstin Tretina

Särge können von Angehörigen in Workshops individuell gestaltet werden

Europa semper reformanda – Bischof Michael Bünkers Plädoyer für mehr Europa

„Europa ist ein Zukunftsprojekt und keine Vergangenheit, die beschworen werden soll, wie die Fiktion eines ‚christlichen Abendlandes‘, einer Homogenität, die es in Europa so nie gegeben hat.“ Das sagte der evangelisch-lutherische Bischof Michael Bünker im Rahmen des Reformationsempfangs der österreichischen evangelischen Kirchen am 24. Oktober im Wiener Odeon-Theater. Bei dem Festakt anlässlich des Reformationstages am 31. Oktober plädierte Bünker für „mehr Europa als wir heute haben.“ In seinem Festvortrag stellte der Bischof die Frage, „wie es weitergehen kann mit Europa. Kann der bisherige Weg einfach fortgesetzt werden?“ Und er gab sogleich die Antwort: „Wohl kaum!“ LEBENSKUNST bringt eine ausführliche Zusammenfassung seiner Festrede. – Gestaltung: Martin Gross

Heilig, was ist das? – Bibelessay zu Matthäus 5, 1 - 12a

Als Evangelientext am Festtag Allerheiligen ist in den katholischen Messfeiern ein zentraler Abschnitt des Neuen Testamentes und gleichzeitig ein Stück wahrer Weltliteratur zu hören: die „Seligpreisungen“ aus der Bergpredigt des Matthäus-Evangeliums. Darüber und über den Begriff der Heiligkeit spricht Pater Karl Schauer. Er ist Bischofsvikar der Diözese Eisenstadt für die Bereiche Wallfahrtswesen, Tourismusseelsorge und Berufungspastoral.

Bibelessay zu Matthäus 5, 1 – 12a

Moderation: Martin Gross

Lebenskunst 1.11.2018 zum Nachhören:

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