Sieg über Tod und Hölle

Themen: Orthodoxes Ostern; 100. Geburtstag von Silja Walter; 500. Todestag von Leonardo da Vinci; Bibelessay von Markus Schlagnitweit

Sieg über Tod und Hölle – Das orthodoxe Osterfest

Dreizehn Tage hinkt der „Julianische Kalender", nach dem sich die orthodoxen Kirchen richten, mittlerweile dem „Gregorianischen Kalender" hinterher, - und diese dreizehn Tage erlauben es nur selten, dass Ost- und Westkirche ihr höchstes und wichtigstes Fest am selben Sonntag feiern. Heuer war es aber eine ostkirchliche Sonderregelung, die den gemeinsamen Ostertermin verhindert hat: Demnach darf nämlich Tod und Auferstehung Jesu Christi erst NACH dem jüdischen Pessachfest gefeiert werden - was 2019 zu einer Verschiebung um eine Woche geführt hat.

Lebenskunst
Sonntag, 28.4.2019, 7.05 Uhr, Ö1

Also ist für die Christinnen und Christen der östlichen Traditionen (von ein paar kleinen Ausnahmen abgesehen) erst am 28. April der Ostersonntag. Markus Veinfurter hat aus diesem Anlass mit einem Geistlichen der zahlenmäßig größten Ostkirche, der orthodoxen Kirche von Russland, über die „göttliche Liturgie“ und die Oster-Ikone gesprochen, die die „Höllenfahrt“ Christi zeigt, der „durch den Tod den Tod zertritt“ und „denen in den Gräbern das Leben schenkt“.

Nonne und Dichterin - Zum 100. Geburtstag von Silja Walter

Sie hat Schauspiele und Mysterienspiele verfasst, eine Kinderbibel, Werke zur Spiritualität und zahllose Gedichte – ein Gesamtwerk, das 10 dicke Bände umfasst: die Schweizerin Silja Walter. Am 23. April hat sich ihr Geburtstag zum 100. Mal gejährt. Ihr Vater war der Schweizer Verleger, Schriftsteller und Nationalrat Otto Walter. Sie hatte acht Geschwister, davon sieben Schwestern. Früh wurden erste Gedichte von ihr bekannt. Als eine, die in der Literaturszene groß geworden war, wäre eine Autorinnenkarriere für sie – mit ihrer sprachlichen Begabung – wohl vorgezeichnet gewesen.

Buchhinweis:
Silja Walter, „Gesamtausgabe“, Paulus-Verlag

Und rückblickend muss man sagen: Sie hat sie auch gemacht, ihre Karriere als Autorin. Aber doch eben auf etwas ungewöhnliche Art und Weise. Denn 1948, mit 29 Jahren, hat sie sich dazu entschlossen, Ordensfrau zu werden und in ein Benediktinerinnen-Kloster einzutreten. Sr. Maria Hedwig – so lautete ihr Ordensname, mit dem sie fast 92 Jahre alt geworden ist. Brigitte Krautgartner hat Gedichte von Silja Walter ausgewählt und mit dem Wiener Jesuiten und Künstlerseelsorger P. Gustav Schörghofer darüber gesprochen.

Das skeptische Genie - Leonardo da Vinci und die Religion

Er war ein Genie und Tausendsassa mit einer eigenen und damals eigenwilligen Lebensphilosophie: Der Entdecker, Erfinder, Künstler und Naturwissenschaftler Leonardo da Vinci, der am 2. Mai 1519, also genau vor einem halben Jahrtausend starb, stand der institutionalisierten Religion zeitlebens kritisch gegenüber. Seine grenzenlose Neugier brachte ihn mitunter in Konflikt mit der kirchlichen Obrigkeit. Dennoch schuf er Werke, die auf eine tiefe Spiritualität schließen lassen. Im hohen Alter soll er sich einer Ordensgemeinschaft angeschlossen und im Angesicht des Todes tiefe Reue und Bekehrung erfahren haben. Oft wurde er von der Kirche verdächtigt, Magie zu betreiben. Dabei ging es ihm eher um die Erforschung der Naturgesetze. Was war die Philosophie des Meisters aus Vinci, woran glaubte er? Was hat er mit dem berühmt-berüchtigten Da-Vinci-Code zu tun? Kerstin Tretina hat sich anlässlich seines 500. Todestages auf die Spuren des Jahrtausendgenies Leonardo begeben.

Der Zwilling der Zweifelnden – Bibelessay zu Johannes 20, 19 – 31

Zahllose Redewendungen gehen auf die Bibel zurück – so etwa auch das Diktum vom „ungläubigen Thomas“. Er ist – neben dem auferstandenen Jesus – der Protagonist jener Evangelienstelle, die am Sonntag nach Ostern in den katholischen Messfeiern gelesen wird. Verfasst wurde sie übrigens in der zweiten Hälfte des ersten Jahrhunderts. Zu einer Zeit also, als die Erinnerung an Jesus von Nazareth und die Ereignisse rund um seine Person noch sehr lebendig waren. Der Bibelessay dazu kommt von Markus Schlagnitweit. Er ist Theologe und Sozialethiker, in der Seelsorge für Akademikerinnen und Künstler in der Diözese Linz tätig und Rektor der Linzer Ursulinenkirche.

Bibelessay zu Johannes 20, 19 – 31

Moderation: Martin Gross

Lebenskunst 28.4.2019 zum Nachhören (bis 27.4.2020):

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