Steinerne Glaubenszeugnisse in Flur und Feld

Themen: Mit der Marterl-App durch Niederösterreich; Güssing und seine jüdische Geschichte; Der Verein Vanakkam hilft in Südindien; Bibelessay von Mirja Kutzer

Steinerne Glaubenszeugnisse - Mit der „Marterl-App“ durch Niederösterreich

Sie stehen an einer Grenze oder an einer Gabelung des Weges - sie erinnern an schicksalhafte Begegnungen oder an vergangene Katastrophen: Wegkreuze, Bildstöcke und sonstige Klein- und Flurdenkmäler haben oft eine ganz eigene Geschichte und Funktion. 45.000 „Marterl“ (so der landläufige Sammelbegriff, der auf das Wort Martyrium zurückgehen dürfte) gibt es allein in Niederösterreich. Was sie genau darstellen - und wer sie wann und warum gebaut hat, darüber informiert jetzt eine App fürs Mobiltelefon und eine eigene Datenbank im Internet. Markus Veinfurter war mit der Marterl-App unterwegs.

Spuren einer reichen Vergangenheit – Güssing und seine jüdische Geschichte

In Güssing im südlichen Burgenland gab es einst eine blühende jüdische Gemeinde. Unter dem Schutz der Magnatenfamilie Batthyány stieg der jüdische Bevölkerungsanteil in der südburgenländischen Kleinstadt Mitte des 19. Jahrhunderts auf mehr als 40 Prozent. Fürst Philipp Batthyány ließ damals im Zentrum eine neue Synagoge errichten. Fast genau 100 Jahre später wurde sie von den Nationalsozialisten zunächst in eine Festhalle umgewandelt, wenig später wurde die Synagoge abgerissen. Denn die Machtübernahme der Nationalsozialisten in Österreich im März 1938 besiegelte auch das Ende der jüdischen Gemeinde in Güssing und tilgte damit ebenso den reichen jüdischen Festkalender aus der allgemeinen Wahrnehmung der Bevölkerung.

Lebenskunst
Montag, 10.6.2019, 7.05 Uhr, Ö1

So beginnt am Abend des 8. Juni das jüdische Wochenfest „Schawuot“, das 50 Tage, also sieben Wochen plus einen Tag nach dem Pessachfest gefeiert wird und heuer bis Pfingstmontagabend, 10. Juni, dauert. (Das in der biblischen Apostelgeschichte überlieferte „Pfingstereignis“ trug sich während des Schawuot-Festes zu, daher der Ausdruck Pfingsten, - vom griechischen Pentecosté, der 50. Tag nach Pessach und Ostern). Schawuot markiert das Ende der Gersten- und den Beginn der Weizenernte; und es erinnert an die Gabe der Thora auf dem Berg Sinai. Maria Harmer hat sich anlässlich des jüdischen Festes mit dem Historiker Karl Heinz Gober auf die Suche nach Spuren jüdischen Lebens in Güssing gemacht.

Kleine Schritte, große Wirkung – Der Verein Vanakkam hilft in Südindien

Es ist eine Geschichte von Freundschaft, von Zusammenarbeit und von Entwicklungshilfe im Kleinen, die funktioniert. In Südindien, im Bundesstaat Tamil Nadu, hat sich vor 25 Jahren eine Gruppe zusammengetan, um Frauen und Kindern zu helfen. Frauen, die es in Indien ohnehin schwer haben, besonders auf dem Land. Und Kinder, die statt in die Schule zu gehen, arbeiten müssen. Heute unterhält diese Gruppe ein Zentrum, zwei Schulen, ein Wohnheim. Und vor fünf Jahren kam Hilfe aus Österreich hinzu. Weil die Töchter nach Indien wollten, sorgten sich Eltern und suchten nach vertrauenswürdigen Adressen. Sie fanden sie, und daraus entstand der Verein Vanakkam (tamilisch für: Willkommen!). Heute helfen eine katholische Pfarre aus Wien und eine aus Linz zusammen, um die Situation von Kindern und Jugendlichen in tausenden Kilometern Entfernung nachhaltig zu verbessern. Und es funktioniert, wie auch eine kleine Delegation aus Indien Roberto Talotta berichtet hat.

Zurück zum Ursprung der Sprache – Bibelessay zu Römer 8, 14 - 17

Zu Pfingsten wird im Christentum der „Heilige Geist“ ins Zentrum gerückt. Und wenn Künstlerinnen und Künstler eine zündende Idee haben, dann ist oft von „Inspiration“ die Rede: Malerinnen, Komponisten, Dichterinnen – sie alle werden mit diesem Begriff in Verbindung gebracht, der eigentlich ein zutiefst theologischer ist. Bezeichnet er doch einen geradezu mystischen Moment: wenn ein Anstoß von außen – wenn man so will, durch göttlichen oder heiligen Geist – den Menschen in seinem Schaffen entscheidend voranbringt – oder ihn dazu überhaupt erst anregt. Die Verbindung von Geist und Sprache steht im Mittelpunkt des Bibelessays, den die katholische Theologin und Germanistin Mirja Kutzer, sie lehrt an der theologischen Fakultät der Universität Kassel, für den Pfingstmontag gestaltet hat.

Bibelkommentar zu Römer 8, 14 – 17

Moderation: Martin Gross

Lebenskunst 10.6.2019 zum Nachhören (bis 9.6.2020):

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