D: Reformationsschau erwartet halbe Million Gäste

Rund eine halbe Million Besucher werden ab 20. Mai zur Wittenberger „Weltausstellung Reformation“ mit 2.000 Einzelveranstaltungen in Deutschland erwartet.

Damit wird sie das größte Event im Gedenkjahr zu 500 Jahren Reformation, wie der Verein „Reformationsjubiläum 2017“ am Dienstag in der Lutherstadt ankündigte. Eröffnet wird das Programm unter dem Titel „Tore der Freiheit“ vom neuen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier.

„Unsere Vision ist es, in der Lutherstadt Wittenberg die Herausforderungen für Kirche und Welt 16 Wochen lang zu entdecken, zu befragen und zu diskutieren“, erklärte die Botschafterin der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) für das Reformationsjubiläum 2017, Margot Käßmann, vor Medienvertretern.

16 Themenwochen mit aktuellen Fragen

Im Rahmen der „Weltausstellung“ werden bis 10. September in 16 Themenwochen aktuelle Fragen in Kirche und Gesellschaft in den Blick genommen. Dabei geht es um Frieden und Gerechtigkeit, Ökumene, interreligiösen Dialog, „Lebensformen für alle“, das Verständnis von Europa, Spiritualität, Bildung, Menschenrechte sowie Arbeitswelten. Zudem gibt es Gottesdienste, Ausstellungen, Themenabende und Konzerte. Die Gesamtkosten belaufen sich laut Veranstalter auf 20 Millionen Euro, von denen etwa ein Drittel aus staatlichen Zuschüssen bestritten werden sollen.

Zu den kulturellen Highlights zählt die Ausstellung „Luther und die Avantgarde“ im ehemaligen Frauengefängnis, in der sich Künstler aus aller Welt mit dem Reformator Martin Luther (1483-1546) auseinandergesetzt haben. Zu sehen sind Werke etwa von Ai Weiwei, Jonathan Meese, Markus Lüpertz, Günther Uecker, Olafur Eliasson und Pascale Tayou. Die Eröffnung ist bereits am 18. Mai.

Mit Seelsorger im Riesenrad

Dazu kommen sieben über die Stadt verteilte „Torraum“-Installationen, die Studierende von acht Hochschulen gestaltet haben. Sie sollen unterschiedliche Zukunftsvisionen thematisieren, etwa zu Spiritualität oder Jugend. Zugleich sollen es laut Käßmann Open-Air-Bereiche sein, an denen Besucher miteinander ins Gespräch kommen. So soll es ein Riesenrad geben, in dem man gemeinsam mit einem Seelsorger oder einer Seelsorgerin fahren kann. Aktuell entsteht am Bahnhof Wittenberg die Bodenplatte für einen 25 Meter hohen Turm in Form einer Lutherbibel.

religion.ORF.at/KAP/KNA

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