Familienverband kritisiert Kinderbetreuungsdebatte

Astrid Ebenberger, Vizepräsidentin des Katholischen Familienverbandes, kritisiert die Unstimmigkeiten zwischen Bund und Ländern, was den Ausbau der Kinderbetreuung betrifft.

„Der Konflikt zwischen Bund und Ländern darf nicht auf dem Rücken der Familien und Kinder ausgetragen werden“, so Ebenberger in einer Aussendung vom Freitag. Sie fordert Bund und Länder auf, sich umgehend zu einigen. Der Bund will den Ländern für den Ausbau der Kinderbetreuung künftig 30 Millionen Euro weniger zahlen, gleichzeitig sollen die Förderungen an Bedingungen geknüpft werden (etwa das Kopftuchverbot in Kindergärten).

Laufende Kleinkinder

APA/dpa/Frank Rumpenhorst

Es sei Aufgabe des Bundes, „für ausreichend qualitativ hochwertige Kinderbetreuungsplätze zu sorgen“, so der Familienverband.

Über die Hintertür politische Ziele wie ein Kopftuchverbot durchzusetzen, lehnt der Katholische Familienverband ab: „Es ist Aufgabe des Bundes, der Länder und Gemeinden, mit dem ihnen anvertrauten Steuergeld für ausreichend qualitativ hochwertige Kinderbetreuungsplätze zu sorgen. Daran Bedingungen zu knüpfen ist unseriös“, so Ebenberger.

„Geht nicht nur um Geld und Quoten“

Für Ebenberger ist es bedenklich, dass es in der Debatte vorrangig um Geld und Quoten geht und nicht auch über Qualitätskriterien gesprochen werde. „Bei der Qualität werden maximal die Öffnungszeiten der Kindergärten thematisiert. Wenn wir den Kindergarten als erste institutionelle Bildungseinrichtung ernst nehmen, dann müssen wir auch für einen geeigneten Betreuungsschlüssel und entsprechende Förderprogramme sorgen“, so die Pädagogin.

„Es kann nicht sein, dass sich die Möglichkeit, Beruf und Familie zu vereinbaren, mit der Landesgrenze massiv ändert“, so die Vizepräsidentin des Katholischen Familienverbandes. Kritisch sieht sie die geforderte Anhebung der Quote um zwei Prozent: „Es ist wichtig, dass jene Familien, die einen Betreuungsplatz wollen und brauchen, auch einen bekommen.“ Zugleich dürfe kein Druck ausgeübt werden, dass ein Kind einen Platz in Anspruch nehmen muss, so Ebenberger.

Sie plädiert auch für den Einbezug von Modellen wie beispielsweise Tageseltern in die Diskussion, denn diese würden oft besonders familienfreundliche Lösungen möglich.

religion.ORF.at

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