Südafrika: Kirche gesteht Mitschuld an Apartheid ein

Die niederländisch-reformierte Kirche hat sich zu ihrer Mitschuld an der Apartheid, der „Rassentrennung“ in Südafrika, bekannt und um Entschuldigung gebeten. Die Kirche war maßgeblich an den Verbrechen des Apartheidregimes beteiligt.

„Wir entschuldigen uns und werden, wann immer es die Situation erfordert, auch künftig um Vergebung bitten“, sagte der Vorsitzende des kirchlichen Führungskomitees, Nelis Janse van Rensburg, am Donnerstag der deutschen Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).

Kirche lieferte religiöse Rechtfertigung

Historiker und Kirchenvertreter sind sich heute einig, dass die niederländisch-reformierte Kirche (Nederduitse Gereformeerde Kerk) maßgeblich an den Verbrechen der Apartheidregierungen beteiligt war.

Dem weißen Regime lieferte sie oft eine religiöse Rechtfertigung für die Rassentrennung. In den späten 1980er Jahren änderte die Kirche ihre Position und erklärte die Apartheid zur „Sünde“. Ihren Anfang nahm die Apartheid zu Beginn des 20. Jahrhunderts, am stärksten ausgesprägt war sie zwischen den 1940er und den 1980er Jahren.

Zu Entschädigung beitragen

„Wir wissen, dass das Erbe der Apartheid nach wie vor die Leben von Millionen unserer Mitbürger beeinflusst. Deshalb sind wir überzeugt, dass wir einen Teil zur Nationenbildung und Entschädigung beitragen müssen“, so Janse van Rensburg. Seine Kirche arbeite heute daran, eine „authentische Beziehung“ zu schaffen, die über Hautfarbe und soziale Unterschiede hinausgehe. Oberstes Ziel sei Entwicklung.

Am Samstag jährt sich zum 25. Mal der Tag der ersten freien Wahlen in Südafrika. Die Wahl Nelson Mandelas zum ersten schwarzen Präsidenten gilt als Ende der Apartheid.

religion.ORF.at/KAP

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