Kardinal kritisiert Fraueninitiative Maria 2.0

Der emeritierte Kurienkardinal Walter Kasper hat die mit einem Kirchenstreik gegen die katholische Kirche in Protest getretene Fraueninitiative Maria 2.0 kritisiert.

Der zu den liberalen Kirchenvertretern zählende Kasper fordert grundsätzlich, den Dienst von Frauen in der Kirche auch liturgisch sichtbar zu machen und ihn öffentlich anzuerkennen. „Dass ein Kirchenstreik in der Kirche die rechte Methode ist, um zum Ziel zu kommen, möchte ich zwar bezweifeln - jedenfalls sollte man dazu nicht die Gottesmutter Maria instrumentalisieren“, sagte Kasper der „Frankfurter Rundschau“ vom Dienstag.

Wenig Spielraum für weitergehende Beteiligung

Allerdings sieht er für Frauen auch für die Zukunft wenig Spielraum für eine weitergehende Beteiligung im kirchlichen Dienst als bisher. Eine Priesterweihe für Frauen sei seit Papst Johannes Paul II. endgültig ausgeschlossen. „Daran sieht sich auch Papst Franziskus gebunden“, sagte Kasper.

Auch bei der Diakoninnenweihe sehe er „zur Zeit wenig Bewegung“. Auch dieses Weiheamt ist bisher nur Männern vorbehalten. Papst Franziskus hatte eine Kommission über eine Öffnung des Amts für Frauen diskutieren lassen, diese kam aber zu keinen eindeutigen Ergebnissen.

Katholikinnen aus dem ganzen deutschen Sprachraum beteiligten sich an verschiedenen Aktivitäten zur Verdeutlichung ihres Anliegens, in den kirchlichen Strukturen mehr Aufmerksamkeit zu bekommen. Mit Maria 2.0 setzten Frauen ein Zeichen (Streik), indem sie eine Woche lang die Kirchen nicht betraten und teilweise außerhalb der Kirchen Gottesdienste feierten. Bis Pfingsten läuft auch das Projekt „50 Tage, 50 Frauen“ für Gleichstellung in der katholischen Kirche.

religion.ORF.at/AFP

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