Muslime doppelt so oft diskriminiert wie Christen

Wer muslimischen Glaubens ist oder einen Migrationshintergrund hat, wird doppelt so oft diskriminiert wie Menschen mit christlichem Religionsbekenntnis oder ohne Migrationshintergrund. Das ergab eine SORA-Studie im Auftrag der Arbeiterkammer.

Insgesamt hat fast die Hälfte der Bevölkerung Erfahrungen mit Diskriminierung gemacht. Diskriminierung geschieht am häufigsten in der Arbeitswelt. Fast die Hälfte aller Befragten (43 Prozent) gibt an, sich in den Jahren 2016 bis 2018 zumindest einmal in einem der vier abgefragten Lebensbereiche schlechter behandelt bzw. diskriminiert gefühlt zu haben. Wer in welchem Bereich wie häufig Diskriminierung erlebt, ist aber stark von individuellen Merkmalen abhängig.

So erleben Personen mit Migrationshintergrund oder einer muslimischen Religionszugehörigkeit doppelt so häufig (62 bzw. 78 Prozent) eine Schlechterbehandlung als Personen ohne Migrationshintergrund (37 Prozent) oder mit einer christlichen Religionszugehörigkeit (39 Prozent).

Arbeit und Wohnen

Am häufigsten haben die Befragten (21 Prozent) in den vergangenen drei Jahren persönlich Diskriminierungserfahrungen in der Arbeitswelt gemacht. Als häufigste Gründe werden Nachteile beim Einkommen, beim Aufstieg oder bei Gehaltserhöhungen sowie bei der Jobvergabe aufgrund persönlicher Merkmale genannt.

13 Prozent der Befragten haben Diskriminierung im Bereich Wohnen (Wohnungssuche und in der Wohnumgebung) erlebt. Besonders häufig werden überteuerte Mieten, keine Rückmeldungen auf Besichtigungsanfragen, nicht nachvollziehbare Gründe und niedriges Einkommen als Gründe, warum man die Wohnung nicht bekommen hat, als diskriminierend erlebt.

Lächerlichmachen in der Schule

Zehn Prozent geben an, dass sie im Bildungsbereich Diskriminierung erlebt haben. Vor allem abwertendes Verhalten von Lehrern, unfaire Benotung und im Unterricht nicht zu Wort kommen werden erlebt. Gerüchte, unangenehme Kommentare, Lächerlichmachen und Ausgrenzung werden oft genannt.

SORA erhob in einer repräsentativen telefonischen Befragung das Erleben von Diskriminierung und Ungleichbehandlung in den Lebensbereichen Arbeit, Wohnen, Gesundheit und Bildung. Befragt wurden rund 2.300 Personen zwischen 14 und 65 Jahren. Gefragt wurde nach Diskriminierungserfahrungen hinsichtlich der Merkmale Geschlecht, Familienstand, Alter, ethnischer Herkunft, Religion, sexueller Orientierung, Beeinträchtigung und sozialer Stellung.

religion.ORF.at/APA

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