Rom: Evangelische Kirche will Flüchtlinge aufnehmen

Die evangelischen Kirchen in Italien sind dazu bereit, die von dem spanischen Rettungsschiff „Open Arms“ geretteten Flüchtlinge aufzunehmen.

Das haben der Vorsitzende der evangelischen Kirchen in Italien, Luca Maria Negro, und der Moderator der „Waldensischen Tafel“ (die Waldenser sind u. a. in Italien verbreitete Protestanten, Anm.), Pfarrer Eugenio Bernardini, in einem Brief an Ministerpräsident Giuseppe Conte erklärt. Wie der Pressedienst der italienischen evangelischen Kirchen NEV am Donnerstag weiter mitteilte, ging ein entsprechendes Schreiben auch an Innenminister Matteo Salvini.

Eine solche Geste habe für sie eine „wichtige menschliche Bedeutung“ und entspreche christlicher Nächstenliebe und Aufnahmebereitschaft, so Negro und Bernardini. Ihr Angebot orientiere sich an ähnlichen bereits erfolgten Maßnahmen, bei denen Migranten von Rettungsschiffen in Italien an Land gebracht wurden.

Das NGO-Rettungsschiff "Open Arms"

Reuters/Juan Medina

Das NGO-Rettungsschiff „Open Arms“

121 Geflüchtete an Bord

Anschließend fanden die Menschen Aufnahme bei verschiedenen Organisationen und Integrationsmaßnahmen oder wurden auf andere europäische Länder weiter verteilt. Das Rettungsschiff „Open Arms“ der spanischen Organisation Proactiva Open Arms hatte am 2. August 121 Geflüchtete an Bord genommen. Zurzeit liegt das Schiff in internationalen Gewässern nahe der italienischen Insel Lampedusa und wartet auf Zugang zu einem sicheren Hafen. Nach Angaben von Amnesty International sind auch 30 Kinder und zwei Babys an Bord der „Open Arms“.

Italienische Behörden haben der „Open Arms“ die Einreise verweigert. Medienberichten zufolge wächst der Druck auf Spaniens Regierungschef Pedro Sanchez - die Regionalregierungen von Valencia, Katalonien und Extremadura haben ihre Bereitschaft erklärt, die Migranten aufzunehmen.

religion.ORF.at/KAP/dpa

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