Papst verurteilt zu Jahresbeginn Gewalt gegen Frauen

Papst Franziskus hat zu Jahresbeginn am Hochfest der Gottesmutter Maria und anlässlich des Welttages für den Frieden jegliche Form von Gewalt gegen Frauen verurteilt. Wenn man Menschlichkeit auf der Welt fördern wolle, müsse man vom Respekt für die Frauen beginnen.

Frauen seien die Quelle des Lebens. Sie würden jedoch beleidigt, geschlagen, vergewaltigt, zur Prostitution und zur Tötung des Lebens gezwungen, das sie in ihrem Leib tragen, betonte der Papst.

Gewalt gegen Frauen ist „Schändigung Gottes“

Der Frauenkörper werde auf „profanen Altären der Werbung, des Gewinns und der Pornografie geopfert, ausgebeutet wie ein Nutzobjekt“. Er müsse „vom Konsumismus befreit werden, er muss geachtet und geehrt werden; er ist das edelste Fleisch der Welt“.

Die Frau sei „Spenderin und Mittlerin des Friedens und muss an den Entscheidungsprozessen voll beteiligt werden“. Die katholische Kirche feiert zu Neujahr traditionell das Hochfest der Mutter Gottes.

Papst Neujahrsmesse

APA/AFP/Andreas SOLARO

Frauen seien die Quelle des Lebens. Sie würden jedoch beleidigt, geschlagen, vergewaltigt, zur Prostitution und zur Tötung des Lebens gezwungen, das sie in ihrem Leib tragen, betonte der Papst

Seit langem fordern Laien und auch viele Katholiken mehr Mitsprache von Frauen in der Kirche. Jedoch sind Hoffnungen bisher enttäuscht worden, dass Franziskus die Kirche für Frauen zum Beispiel in geistlichen Ämtern öffnet.

Forderung nach ökologischer Umkehr

Papst Franziskus hat zugleich in seiner Botschaft zum Weltfriedenstag zu Neujahr alle Menschen guten Willens aufgerufen, die Hoffnung auf eine bessere Welt nicht fallen zu lassen. In seiner Botschaft forderte er auch ein gerechteres Wirtschaftssystem und eine „ökologische Umkehr“.

Er verurteilte zugleich die Politik der nuklearen Abschreckung. „Jeder Krieg entpuppt sich in Wirklichkeit als Brudermord, der das Projekt der Brüderlichkeit selbst zerstört, das der Berufung der Menschheitsfamilie eingeschrieben ist“, heißt es in der Botschaft, die der Papst regelmäßig zum Weltfriedenstag veröffentlicht, den die katholische Kirche am 1. Jänner begeht.

Frieden und internationale Stabilität dürften nicht auf der Angst einer gegenseitigen Zerstörung aufgebaut werden. „Daher dürfen wir uns nicht einbilden, dass wir die Stabilität in der Welt durch die Angst vor der Vernichtung aufrechterhalten können; ein solches höchst instabiles Gleichgewicht steht am Rande des nuklearen Abgrunds“, schrieb der Papst. Er erinnerte dabei an seine jüngste Reise nach Japan und die Atombombenangriffe auf Hiroshima und Nagasaki 1945.

religion.ORF.at/APA/dpa

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