Bischöfe für Flüchtlingsaufnahme und Respekt

Zum Ende der Volllversammlung der Österreichischen Bischofskonferenz haben die Bischöfe einen Appell an die Bundesregierung gerichtet, Flüchtlinge aufzunehmen, auch forderten sie Respekt gegenüber Religionen.

Der neue Vorsitzende, Erzbischof von Salzburg Franz Lackner, berichtete am Freitag gemeinsam mit seinem Vorgänger Kardinal Christoph Schönborn über die Ergebnisse der in Mariazell tagenden Vollversammlung - mehr dazu in Österreichs Bischöfe unterstützen Klimavolksbegehren und Neue Erleichterungen für Gottesdienste ab Samstag.

„Wir distanzieren uns deutlich vom Missbrauch der Religion für politische Zwecke“, sagte Lackner in einer Pressekonferenz. Statt einem „permanenten Ungeist der Empörung und der Vernaderung“ brauche es eine neue Kooperation der besten Ideen für unser Land. Auch Kardinal Schönborn mahnte, dass andere nicht in der Öffentlichkeit diskriminiert oder beschimpft werden dürfen.

Keine Religion schlecht machen

Im Interesse der Menschen und des Landes dürfe keine Religion öffentlich schlecht gemacht werden. „Mehr muss ich nicht zur Entgleisungen der letzten Woche sagen“, so die indirekte Kritik Schönborns an FPÖ-Bundesparteiobmann Norbert Hofer, der im Zuge einer Kundgebung gemeint hat, der Koran sei „gefährlicher als Corona“.

Der neue Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz, Franz Lackner (l.) und Kardinal Christoph Schönborn nach Abschluss der Vollversammlung der Bischofskonferenz

APA/Roland Schlager

Der neue Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz, Franz Lackner (li.) und Kardinal Christoph Schönborn (re.)

Auch das Oberhaupt der evangelisch-lutherischen Christinnen und Christen, Bischof Michael Chalupka, zeigte sich in einer Aussendung am Freitag ob des Sagers „zutiefst betroffen“. Der Versuch der Verächtlichmachung einer der großen Weltreligionen und ihrer Heiligen Schrift sei „schändlich“, so Chalupka.

„Faires Kontingent an Asylsuchenden“

Der neue Vorsitzende der Bischofskonferenz appelliert zudem an die Bundesregierung, wieder Flüchtlinge aufzunehmen. Es brauche wieder einen „Geist der Aufmerksamkeit und der Solidarität“, um sich von den Sorgen und Nöten der Menschen berühren zu lassen, erklärte Lackner. Diese Anteilnahme dürfe aber nicht an den Landesgrenzen halt machen.

„Wir erachten es als dringend notwendig, ein faires Kontingent an Asylsuchenden und Vertriebenen in absehbarer Zeit aufzunehmen und zu versorgen“, berichtete Lackner über die Erklärung des heimischen Episkopats nach der Vollversammlung in Mariazell. Auch wolle man entsprechende Initiativen in der Zivilgesellschaft unterstützen.

religion.ORF.at/APA

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