Orthodoxes Kloster St. Andrä: Großer Widerhall

Die Nachricht über die jetzt für 26. September festgelegte Grundsteinlegung des ersten orthodoxen Klosters in Österreich hat in der orthodoxen Welt breiten Widerhall gefunden.

Das berichtet die Wiener Stiftung „Pro Oriente“ im Blick auf das am 11./12. Juli bevorstehende Patroziniumsfest es neuen Klosters. Die Grundsteinlegung wird der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I. im burgendländischen St. Andrä am Zicksee gemeinsam mit dem katholischen Eisenstädter Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics, und Landeshauptmann Hans Peter Doskozil vornehmen, wie der Wiener griechisch-orthodoxe Metropolit Arsenios (Kardamakis) vergangene Woche gegenüber Kathpress mitteilte. Die Zeremonie war ursprünglich schon für Ende Juni vorgesehen, musste aber wegen der Coronavirus-Pandemie verschoben werden.

Die griechischen Agentur ANA-MPA berichtete nun, Metropolit Arsenios habe bereits im Oktober 2014 bei der Ankündigung der Gründung des orthodoxen Klosters im Burgenland davon gesprochen, dass es sich um eine Brücke handle, „die Österreich mit Griechenland“ und „die katholische Kirche mit der Orthodoxie“ verbinden werde. Arsenios habe schon ab Beginn seiner bischöflichen Tätigkeit in Österreich Ende 2011 an die Errichtung eines orthodoxen Klosters in seiner Metropolie gedacht.

Ägidius Zsifkovits und Arsenios Kardamakis mit Scheck vom Papst

kathbild/Franz Josef Rupprecht

Bischof Ägidius J. Zsifkovics und Metropolit Arsenios Kardamakis bei der Schecküberreichung 2018

In dem Agenturbericht wird auch die kooperative Haltung von Bischof Zsifkovics gewürdigt und daran erinnert, dass der Präsident des Päpstlichen Rates für die Einheit der Christen, Kardinal Kurt Koch, im Februar 2018 beim 50-Jahr-Gedenken des österreichischen Orthodoxengesetzes feierlich einen 100.000-Euro-Scheck von Papst Franziskus für den Bau des Klosters an Patriarch Bartholomaios und Metropolit Arsenios überreicht hatte.

Diözese Eisenstadt stellte Grundstück zur Verfügung

Das Kloster-Projekt startete 2014, als die Diözese Eisenstadt ein Grundstück in St. Andrä zur Verfügung stellte. Beim Martinsfest am 11. November 2014 überreichte Bischof Zsifkovics die Stiftungsurkunde im Eisenstädter Martinsdom persönlich an Patriarch Bartholomaios I.

Im Anschluss bat Metropolit Arsenios Abt Theoklitos und dessen Brüder im griechischen Kloster des Heiligen Arsenios von Kappadokien, das Kloster zu gründen. Seit August 2016 lebt eine multinationale, jetzt zehnköpfige Mönchsgemeinschaft in einem angekauften Haus in St. Andrä am Zicksee, das als „Kellion“ (kleines Kloster) dient, bis das Kloster beziehbar ist.

Das Kloster Maria Schutz wird aus vier Trakten bestehen, die in Form eines Quadrates angeordnet sind. In der Mitte des Quadrats wird die Kirche stehen. Die Spiritualität des Klosters Maria Schutz ist von der Gestalt des Heiligen Paisios vom Berg Athos geprägt. Das Patrozinium des Klosters wird am Fest des Heiligen - 12. Juli - gefeiert.

Auch private Spenden

Mit einer Großspende von 100.000 Euro beteiligt sich auch ein burgenländischer Landwirt am Bau des orthodoxen Klosters. Helmut Szalay aus Apetlon wollte der griechisch-orthodoxen Kirche laut ORF-Bericht ursprünglich einen Baugrund in Apetlon schenken, nachdem die Errichtung des Klosters in St. Andrä zunächst auf Widerstand aus Teilen der Bevölkerung gestoßen war. Weil aber auch nach Ende der Troubles die finanzielle Basis fehlte, habe er „100.000 Euro jetzt einmal als Spende gegeben“, so Szalay. Darüber hinaus kündigte er regelmäßige finanzielle Zuwendungen für die Klostergemeinschaft an.

Abt Paisios Jung zeigte sich über die „großzügige“ Spende dankbar. Es sei eine sehr große Spende und für einen privaten Mann und eine Familie natürlich auch ein großes Opfer, das man für den Bau dieses Klosters bringen würde. Die Spende gebe auch Zuversicht. Es sei letztendlich eine Spende dafür, dass ein Kloster entstehen könne - ein Ort des Gebetes und der Begegnung, so Paisios Jung.

Gottesdienste zum Patronatsfest

Der Abt wird am kommenden Samstag (11. Juli, 16.00 Uhr) in St. Andrä einen feierlichen Abendgottesdienst („Esperinos“) zum Patronatsfest feiern. Am Sonntag (12. Juli) wird um 8.30 Uhr die Göttliche Liturgie gefeiert, um 17.00 Uhr leitet Paisios Jung einen großen „Esperinos“ mit Totengedächtnis für alle Wohltäter.

Abt Paisios Jung hat seinen Namen vom Klosterpatron Paisios (Arsenios) Eznepidis (1924-1994), der 2015 heiliggesprochen wurde. Zentraler Aspekt des Wirkens und Lehrens des Heiligen Paisios war das Doppelgebot der Gottes- und Nächstenliebe. Diese Ausrichtung trug dazu bei, dass er heute in der ganzen orthodoxen Welt einer der beliebtesten „neuen Heiligen“ ist. In seinen Schriften befasste er sich auch mit Buße, Spiritualität und - auf dem Hintergrund seiner dramatischen zeithistorischen Lebenserfahrung - geschichtlichen Themen.

religion.ORF.at/KAP

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