Papst und Bartholomaios planen Reise nach Jerusalem

Papst Franziskus und der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Bartholomaios I., wollen 2014 gemeinsam Jerusalem besuchen. Die Reise soll an das erste Treffen eines Papstes mit einem orthodoxen Patriarchen vor 50 Jahren erinnern.

Der Papst habe einen entsprechenden Vorschlag des Ehrenoberhaupts der Orthodoxie angenommen, meldete der römische Pressedienst AsiaNews am Donnerstag. Im Jänner 1964 waren mit Patriarch Athenagoras und Papst Paul VI. erstmals seit der Kirchenspaltung von 1054 die Kirchenführer des Ostens und des Westens in Jerusalem zusammengetroffen und hatten den ökumenischen Dialog eingeleitet.

Papst Franziskus und der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Bartholomaios I.

APA/EPA/ANSA/Osservatore Romano

Papst Franziskus und der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Bartholomaios I. bei einer Privataudienz am Mittwoch

Bartholomaios I. hatte am Dienstag an der feierlichen Messe zum Amtsbeginn des neuen Papstes teilgenommen und ihn am Mittwoch erneut getroffen. Bei dieser Audienz ging es laut „AsiaNews“ auch um einen Besuch des Papstes am Sitz von Bartholomaios I. im Istanbuler Phanar.

Gegenbesuch beim Patriarchen Pflicht

Nach dem Rom-Besuch des Ökumenischen Patriarchen gilt ein Gegenbesuch des Papstes an dessen Sitz als protokollarische Pflicht. Die offizielle Einladung werde noch auf diplomatischem Wege zugestellt, hieß es am Donnerstag in Istanbul.

Weiter beschlossen die beiden Kirchenführer, gemeinsame Initiativen zum Schutz der Umwelt zu entwickeln. Patriarch Bartholomaios I. regte demnach an, Franziskus und er könnten gemeinsam eine für 2015 geplante Ausstellung zur Bewahrung der Schöpfung auf dem Berg Athos eröffnen. Medienberichten zufolge soll die Schau anschließend im römischen Quirinalspalast gezeigt werden.

Ökologisches Engagement

Bartholomaios I. ist für sein ökologisches Engagement bekannt. Von Medien wird er deshalb auch als der „Grüne Patriarch“ tituliert. Franziskus hat in seiner Predigt zum Amtsantritt unter anderem den Schutz der Umwelt angemahnt. Franz von Assisi (1181/82 bis 1226), auf den er sich mit seiner Namenswahl bezieht, ist in der katholischen Kirche Patron des Umweltschutzes.

Bei einer Privataudienz für die brasilianische Präsidentin Dilma Rousseff hatte Franziskus am Mittwoch zugesagt, zum Weltjugendtag im Juli nach Rio de Janeiro zu kommen. Das wird voraussichtlich seine erste große Auslandsreise sein, die ihn auch in seine Heimat Argentinien führen dürfte. Eine offizielle Bestätigung des Vatikans liegt noch nicht vor.

religion.ORF.at/KAP

Mehr dazu:

Link: