Papst traf Bartholomaios I. und Rousseff

Papst Franziskus hat am Mittwoch Vertreter anderer christlicher Kirchen wie den Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I. sowie der jüdischen Glaubensgemeinschaft getroffen. Auch mit Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff unterhielt sich der Papst.

„Die katholische Kirche ist sich der Bedeutung der Förderung von Respekt und Freundschaft zwischen Menschen von verschiedenen religiösen Traditionen bewusst“, sagte Franziskus am Mittwoch im Vatikan. In der Sala Clementina begrüßte der Papst am Mittwoch die Vertreter anderer christlicher Kirchen, die zu seiner Amtseinführung angereist waren. Er beteuerte seinen festen Willen, den Weg des ökumenischen Dialogs fortzusetzen.

Franziskus empfing am Mittwoch auch den Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I. Zum ersten Mal seit dem Schisma von 1054 hatte ein Ökumenischer Patriarch an der Amtseinführung eines Papstes teilgenommen. Bei dem Gottesdienst zu seiner Amtseinführung hatte Franziskus beim Austausch der Friedensgeste Bartholomaios I. umarmt, was als wichtiges Zeichen für die Einheit der Christen betrachtet wird.

Teilnehmer der Begegnung waren außerdem der armenische Katholikos, Karekin II., sowie Vertreter weiterer Ostkirchen. Das Moskauer Patriarchat war durch Metropolit Hilarion vertreten. Die anglikanische Delegation leitete Erzbischof John Sentamu. Für den Lutherischen Weltbund war Bischof Munib Younan anwesend, für die Weltgemeinschaft der Reformierten Kirchen deren Präsident Jerry Pillay. Das Großrabbinat von Israel war durch Rabbiner David Rosen vertreten. Eine Generalaudienz fand nicht statt.

Treffen mit Vertretern der jüdischen Gemeinschaft

Der Papst traf auch Vertreter der jüdischen Gemeinschaft, darunter Claudio Epelman vom Latin American Jewish Congress und den römischen Oberrabbi Riccardo Di Segni. „Mit dem jüdischen Volk verbinden uns ganz besondere spirituelle Bande“, sagte der argentinische Papst. „Ich bin zuversichtlich, dass wir im brüderlichen Geist den fruchtbaren Dialog fortsetzen werden, den das Vatikanische Konzil sich erhofft und der zu vielen Resultaten geführt hat“, sagte der Papst.

Franziskus beteuerte auch seine Nähe zu Menschen, die sich zu keiner Religion zugehörig fühlen, jedoch auf der Suche nach „Wahrheit, Schönheit und Güte“ sind, betonte der Papst.

Papst Franziskus trifft Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff

Reuters/ Vatikan Handout

Papst Franziskus traf Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff

Zuvor hatte der Papst in der Privatbibliothek des Apostolischen Palasts Brasiliens Präsidentin Dilma Roussef empfangen. Sie hatte am Dienstag an der Messe zu Beginn des Pontifikats von Papst Jorge Mario Bergoglio teilgenommen. Bei der Begegnung ging es inoffiziellen Berichten zufolge um einen Besuch des Papstes in Brasilien aus Anlass des katholischen Weltjugendtags(WJT Rio 2013/www.rio2013.com), der vom 23. bis 28. Juli in Rio de Janeiro stattfinden wird. Die Teilnahme des Papstes an diesem Treffen gilt als sehr wahrscheinlich, auch wenn sie vom Vatikan noch nicht offiziell bestätigt wurde.

Brasiliens Präsidentin „charismatische Person“

Den Papst beschrieb Rousseff als eine „sehr charismatische Person“. Mit seinem Vorgänger Benedikt XVI. war die seit Jänner 2011 amtierende Staatschefin nie zusammengetroffen. Die Audienz für Rousseff war der erste offizielle Empfang eines Staatsoberhaupts durch den vor einer Woche gewählten Papst Franziskus. Am Montag war er mit der Präsidentin seines Heimatlandes, Cristina Fernandez de Kirchner, im Rahmen einer informellen Begegnung zusammengetroffen.

Papst Franziskus hatte am Dienstag sein Amt als neuer Papst angetreten. Er erhielt in einer feierlichen Zeremonie auf dem Petersplatz den Fischerring und das aus Lamm- und Schafwolle gewobene Pallium. Damit hat das Pontifikat von Jorge Mario Bergoglio offiziell begonnen. Stellvertretend für alle Kardinäle gelobten sechs Purpurträger anschließend Franziskus feierlich ihren Gehorsam.

Für Freitag steht um 11.00 Uhr die erste Audienz des neuen Papstes für das beim Heiligen Stuhl akkreditierte Diplomatische Corps bevor. Am Samstag ist dann ein Treffen mit dem emeritierten Papst Benedikt XVI. in Castel Gandolfo geplant. Franziskus verlässt den Vatikan um 12.00 Uhr im Helikopter und wird mit Benedikt zu Mittag essen. Am Sonntag, dem 24. März, findet um 9.30 Uhr auf dem Petersplatz die Palmsonntagsmesse. Danach folgt um 12.00 Uhr das Angelus-Gebet.

religion.ORF.at/APA/KAP

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