Zehntausende beteten mit Papst für Syrien

Zehntausende Menschen haben am Samstagabend gemeinsam mit Papst Franziskus für Frieden in Syrien gebetet. Franziskus warnte eindringlich vor einem Militärschlag gegen das Land.

Das Oberhaupt der katholischen Kirche rief bei dem Friedensgebet für Syrien auf dem Petersplatz alle Menschen dazu auf, „für Frieden und Versöhnung“ zu arbeiten, und den Krieg zu beenden, „der immer eine Niederlage der Menschheit ist“. Vor den rund 70.000 Gläubigen forderte Franziskus alle Verantwortlichen auf, einen „anderen Weg einzuschlagen“ als den des Krieges. „Die Gewalt und der Krieg sind die Sprache des Todes“, sagte der Argentinier.

Der Petersplatz am 7.9.2013. Zehntausende Gläubige beten für Frieden in Syrien

Reuters/Tony Gentile

Gemeinsames Gebet für Frieden in Syrien am Petersplatz in Rom

„Schrei nach Frieden“

An dem vierstündigen gemeinsamen Gebet nahmen auch Vertreter anderer christlicher Kirchen sowie des Islams teil. Papst Franziskus, der den von den USA anvisierten Militärschlag in Syrien ablehnt, hatte für Samstag Katholiken in aller Welt zu einem Tag des Fastens und des Gebets aufgerufen - einem „Schrei nach Frieden“, wie er es nannte. Seit dem Beginn des Aufstands gegen den syrischen Machthaber Baschar al-Assad im März 2011 wurden schätzungsweise 110.000 Menschen getötet. Die Vereinten Nationen gehen zudem von zwei Millionen Flüchtlingen aus.

In der syrischen Hauptstadt Damaskus versammelten sich am Samstagabend mehr als tausend Christen zum Gebet. „Gott beschütze Syrien“, riefen sie in einer Kathedrale in der Altstadt. Patriarch Gregor III. Laham dankte allen, die „bei den Vereinten Nationen für Frieden arbeiten, so dass es keinen Militärschlag gegen Syrien gibt“.

Zuletzt hatte es unter Papst Johannes Paul II. nach den Anschlägen vom 11. September 2001 in den USA einen ähnlichen Tag des Fastens und des Gebets gegeben. Auch in Österreich beteiligten sich viele Gemeinden an der Friedensaktion.

AFP

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