Naher Osten: Schönborn-Schulterschluss mit Patriarchen
Kardinal Schönborn und die Patriarchen des Nahen Ostens fordern in der Erklärung unter anderem die Freilassung der beiden am 22. April 2013 in Syrien entführten Aleppiner Metropoliten Mar Gregorios Johanna Ibrahim und Boulos (Paul) Jazigi - mehr dazu in Entführte Bischöfe: „Schluss mit Spekulationen“.
Die von der Stiftung „Pro Oriente“ veröffentlichte Erklärung ist neben Schönborn von den Patriarchen Johanna X. (antiochenisch-orthodox), Ignatius Zakka I. Iwas (syrisch-orthodox), Gregorios III. Laham (melkitisch griechisch-katholisch), Louis Raphael I. Sako (chaldäisch-katholisch), Mar Dinkha IV. (assyrisch) und Nerses Bedros XIX. (armenisch-katholisch) unterzeichnet. Kardinal Schönborn ist Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung „Pro Oriente“.
Verhandlungen gefordert
In Syrien müsse „durch Verhandlungen unter Einbeziehung aller Konfliktparteien ein rasches Ende des Leidens des Volkes und der blutigen Auseinandersetzungen“ bewirkt werden, heißt es in der Erklärung. Weiters brauche es auch die Möglichkeit der sicheren Rückkehr für die aus ihrer Heimat Vertriebenen oder Geflüchteten sicherzustellen.
Ohne direkt auf Syrien Bezug zu nehmen, verlangen die Patriarchen in der Erklärung, die Souveränität und Einheit der Staaten im Nahen Osten zu sichern „und jedwede illegale militärische Intervention von außen zurückzuweisen“.
Die politische Ordnung im Nahen Osten müsse künftig so gestalten, dass die volle Respektierung der Menschenrechte garantiert ist, „und damit auch die Religions- und Meinungsfreiheit, aber auch volle Bürgerrechte und Gleichheit für alle Bewohner dieser Länder“.
Die Christen im Nahen Osten seien „ein wesentliches und unverzichtbares Element der Gesellschaft“, halten Schönborn und die Patriarchen fest.
KAP
Mehr dazu:
- Kirchen gegen Militärschlag in Syrien (religion.orf.at; 28.8.2013)