Kirchenstatistik 2012: Priesterzahlen stabil

Die Zahl der in Österreich wirkenden Priester ist laut der aktuellen Kirchenstatistik 2012, die am Dienstag von der Österreichischen Bischofskonferenz veröffentlicht wurde, nur leicht zurückgegangen.

Die offizielle Kirchenstatistik für das Jahr 2012 enthält neben den Zahlen hinsichtlich der Katholiken u. a. auch Angaben hinsichtlich des Klerus, der Ordensleute und der Pfarren sowie Angaben über das seelsorgliche Leben der Kirche, sichtbar etwa an der Zahl der Taufen oder Gottesdienstbesucher.

Weniger Messbesucher

Während bei den kirchlichen Trauungen ein leichtes Plus zu verzeichnen ist, ging die Zahl der sonntäglichen Messbesucher wie auch schon in den Vorjahren weiter zurück. Leicht zurückgegangen ist auch die Zahl der Taufen, Firmungen und Erstkommunionen, was vor allem auch demografische Gründe hat.

Demnach wirkten 2012 3.998 Priester in Österreich (2011: 4.035). Die aktuelle Zahl setzt sich aus 2.090 Diözesanpriestern, 355 ausländischen Priestern und 1.553 Ordenspriestern zusammen. Nicht enthalten sind in diesen Zahlen weitere 152 Diözesanpriester aus Österreich, die in anderen Ländern der Welt ihren priesterlichen Dienst versehen.

Zahl der Diakone im Wachsen

Die Zahl der Ordenspriester ist stabil bzw. leicht gestiegen (2012: 1.553, 2011: 1.543), jene der in Österreich wirkenden heimischen Weltpriester ist leicht gesunken (2012: 2090, 2011: 2.118), die Zahl der ausländischen Priester sank ebenfalls (2012:355, 2011: 374). Stetig im Wachsen, wenn zuletzt auch nur leicht, ist die Zahl der ständigen Diakone: Die amtliche Statistik für 2012 weist 634 aus (2011: 628).

Die Zahl der Ordensbrüder stieg leicht von 514 (2011) auf 518 (2012). Aus den Daten ergibt sich, dass die Zahl der Ordensmänner in Österreich (Ordensbrüder und Ordenspriester) stabil bzw. sogar leicht im Steigen ist (2012: 2.071, 2011: 2.057). Freilich sind gerade die statistischen Daten zu den Ordensangehörigen mit Vorbehalt zu betrachten, da sich Ordensprovinzen oft über mehrere Länder erstrecken, und die Zuordnung einzelner Ordensmitglieder zu bestimmten Ländern nicht einfach ist.

Unterschiedliche Zahlen bei Frauenorden

Auf diesen Umstand dürfte auch die Tatsache zurückzuführen sein, dass die amtliche Kirchenstatistik 2012 und eine eigenen Statistik der „Vereinigung der Frauenorden Österreich“ (VFÖ) bzgl. der Ordensfrauen in Österreich zu unterschiedlichen Zahlen kommt. Während die amtliche Statistik mit Stichtag 31. Dezember 2012 4.359 Ordensfrauen zählt, weist die VFÖ zum gleichen Datum nur 4.119 Frauen auf. Laut VFÖ gab es 2005 noch 5.061 Ordensfrauen in Österreich. Der durchschnittliche Rückgang pro Jahr beträgt rund zwei Prozent.

Von Stabilität geprägt ist das österreichweit nach wie vor sehr dichte Netz von Pfarrgemeinden: Mit insgesamt 3.125 Pfarren sowie 1.200 weiteren Seelsorgestellen gab es 2012 so gut wie gar keine Veränderungen gegenüber 2011 (3.126 Pfarren und 1.200 Seelsorgestellen).

Etwas weniger Taufen

Keine markanten Veränderungen gibt es 2012 hinsichtlich der Kennzahlen für das seelsorgliche Wirken der Kirche. Die Zahl der Taufen ist leicht gesunken. 2012 wurden 48.645 Taufen verzeichnet, 2011 waren es noch 49.275. Damals verzeichnete die kirchliche Statistik erstmals seit 20 Jahren einen Anstieg. Dieser dürfte darauf zurückzuführen sein, dass in der zweiten Jahreshälfte 2010 laut Statistik Austria überdurchschnittlich viele Kinder zur Welt kamen. 2010 verzeichnete die kirchliche Statistik 48.781 Taufen. Auf diesem Niveau bewegte man sich nun auch wieder 2012.

Die Zahl der kirchlichen Trauungen ist leicht gestiegen. Von 11.951 (2011) auf 12.364 (2012). Damit wurde beinahe wieder das Niveau von 2010 (12.643) erreicht. Auch die Zahl der Begräbnisse ist gestiegen: von 51.556 (2011) auf 53.136 (2012).

Firmungen und Erstkommunionen rückläufig

Leicht rückläufig sind die Zahlen der Firmungen und Erstkommunionen, was vor allem demografische Gründe hat. Die Firmungen gingen von 54.458 (2011) auf 52.765 (2012) zurück, die Erstkommunionen von 53.268 (2011) auf 52.968 (2012).

In der Statistik ausgewiesen ist auch das starke ehrenamtliche Engagement in der Vorbereitung auf die Sakramente: 15.381 Personen waren 2012 in der Erstkommunionvorbereitung tätig, (2011: 15.312), 9.662 standen als Firmhelfer und Firmhelferinnen zur Verfügung (2011: 9.991). Die Zahlen der ehrenamtlichen Helfer werden seit 2006 statistisch erhoben. Sie sind seither - bei leichten Schwankungen - weitgehend stabil und verdeutlichen das große Engagement vieler Laien in den Pfarren.

Leicht rückläufig ist die Zahl der sonntäglichen Gottesdienstbesucher. Wurden an den sogenannten „Zählsonntagen“ 2011 zwischen 647.000 und 680.000 Messbesucher gezählt, waren es 2012 zwischen 633.000 und 670.000.

religion.ORF.at/KAP

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